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Bernd Wiesberger verlässt Sackgasse: Allzu viel bei viel zu wenig ist ungesund

Finanziell einträglich, sportlich wertlos. Mit gut gefüllter Tasche, aber miserablen Resultaten verabschiedet sich Golfprofi Bernd Wiesberger von der mit Saudi-Abermillionen gesponserten LIV-Tour, um 2024 nach Sperre und Strafzahlungen wieder in der DP-World-Tour, vormals European Tour, abzuschlagen. Man sollte zwar nicht alle und alles über einen Kamm scheren, mir aber drängt sich beim achtfachen Tour-Sieger Wiesberger der kausale Zusammenhang von schwachen Leistungen und horrenden Preisgeldern auf.

Warum, bitte vielmals, sollte der Ehrgeiz besonders angestachelt und die Herausforderung bei einem anerkannten Spitzensportler besonders groß sein, wenn du für einen der letzten Plätze in einem limitierten Teilnehmerfeld ohne drohenden Halbzeit-Cut so viel kassierst wie auf der regulären (World) Tour für einen Turniersieg mittlerer Kategorie? Ich persönlich jedenfalls vermute, dass darin der Hund begraben war, dass die Form des vordem so schlagkräftigen, schwungvollen von Turnier zu Turnier mehr unterm Hund war.

Zumindest sportlich kann halt Geld ohne echte Gegenleistung den Charakter verderben, sprich: einen Mann von Weltklasse in einen Durchschnittsgolfer verwandeln frei nach dem Motto. Wie man  reich wird, ohne sich anzustrengen. Wie gesagt, der puncto Anzahl an Turniersiegen immer noch erfolgreichste heimische Spieler hat heuer sozusagen aus den letzten Löchern geblasen, was für ihn ein Alarmsignal war, den Weg des geringsten Widerstands zu verlassen, der ihn um fürstliches Honorar in die Sackgasse geführt hat.

Wiesbergers hoffentlich nicht zu späte Einsicht sollte auch vielen anderen Topgolfern zu denken geben, obschon vor allem in der (über) kommerzialisierten Sport das Geld die Profi-Welt regiert. Allzu zu viel gegen viel zu wenig ist halt fast immer höchst ungesund!

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