Metzger.Live

Thiem-Dream-Team und blaues deutschen Frauenwunder

Kerber

Na, waren das nicht schöne deutsche Tenniszeiten, als die Tennis-Angie aus Kiel, wohnhaft bei polnischer Oma in Polen, mit der schreibstarken, schlagkräftigen FAZ-Kolumnistin Andrea P. , Darmstädterin aus Bosnien, und der inzwischen emeritierten feschen Julia G. von der Waterkant die Szene aufmischten, Grand Slams und andere Turniere gewannen, mit dem Kerberlein sogar die Sirene als Nummer 1 vom Thron stießen, also auf Steffi Grafs und Anke Hubers Spuren wandelten. Ja, das war wie im Märchen und so hat´s jetzt auch bei den Australian Open schneller, als man dachte, geendet: Es war einmal und ich fürchte, es kommt wie in den schönen, althergebrachten, von damaligen Zeiten geprägten Sagen der Gebrüder Grimm (heute dürften ihre Formulierungen nicht mehr vorkommen)  auch nimmer wieder. Fräuleinwunder sowieso, jetzt aber auch (deutsches) Frauenwunder ade. Geblieben ist eine Piefke-Saga ..

In Melbourne ist gleich zum Auftakt die Geschichte über Kerber, Petkovic und Siegemund, im September noch US-Open-Damendoppelsiegerin mit der doppelten Frau Magister Zwonarewa, kurz und schmerzvoll hinweggegangen –  drei Niederlagen auf einen Sitz und kein Satzgewinn, das Rad der Zeit hat sich gedreht, die vierte im Bunde, das Julchen, ist ja schon in Tennis-Rente, um ein neues Leben zu beginnen. Immerhin darf sich unser großer Tennis-Bruder damit trösten, dass seine (auch körperlich) größte Hoffnung Alexander Zwerew nach noch größeren Anfangsproblemen als sein US-Open-Bezwinger, unser Domi(nator), letztlich locker weiter gekommen ist. Na ja, Sie wissen schon – die erste Hürde ist meist die schwerste, gerade dann, wenn sie am leichtesten ausschaut…

Petkovic

Sollen oder dürfen wir hämisch zu den Deutschen blicken, die zehn Mal so groß und auch ein zehn Mal so großes Tennis-Reservoir haben, um zu sagen: Ätsch, außer einem oft wankelmütigen Riesen habt´s auch nicht viel mehr als wir, die vorn dabei sind. Gut, den Struffi, wie ihn der Tennis-Assinger Antonitsch nennt, als wäre er ein Struppi, dann den Köpfer, der aber in Amerika lebt, und? Was, und? Da können wir auch mit dem Tennis-Dennis aufwarten und dem Jurij und dem Hampel, der aber mit dem ehemaligen BA-General nichts am Hut hat, obschon auch dieser einst ein Wiener Tennis-Jugendmeister war und daher auch ein Fan von Tennis und Golf geblieben ist. Sorry für diese Ausschweifungen, die aber zeigen, dass wir, was Tennis (und erst recht Golf) anbelangt, ausgenommen weniger Grand-Slam-Titel und Major-Siegerlnnen, den deutschen Freundesfeinden locker das Wasser reichen können.

Und wir haben den Dominic Thiem, der in New York auf heroische Art und Weise noch dazu gegen den Hamburger Lackel mit russischen Wurzeln demonstriert hat, dass wir solange nicht in die Knie gehen, bis wir uns als Sieger dann auf allen Vieren jubelnd ausstrecken! Domi und das Dream-Thiem-Team mit Papa, Mama, Bruder, Oma, Opa, Nico, Alex, Dennis, da bin ich mir sicher, dass erstens der zweite Grand-Slam-Sieg und zweitens – wie die Dinge liegen und es mit Blick auf die Konkurrenten/Rivalen ausschaut – die Nummer 1 auch nicht mehr weit entfernt ist. Super. Da lässt sich wie zu des „Tominators“ (Muster) besten Zeiten triumphierend sagen: Tu Austria feliciter nuptus – Du Österreich, mit dem Glück/Erfolg verheiratet! Und das nicht mit Ski im Schnee, sondern im weißen Weltsport Tennis, der überall gespielt werden kann.

Haas

Und was ist, bitte vielmals, mit dem Damen-Tennis, in dem das Tom- und Domi-Motto noch bis vor einem Jahrzehnt zwischendurch sogar mit Top 10, dazu mit Grand-Slam-Viertelfinals und Turniererfolgen auch gegolten hatte? Da gab´s einen Fortsetzungsroman von Petra Huber über Judith Pölzl-Wiesner-Floimair, Barbara Paulus, Sylvia Plischke, Petra Ritter-Schwarz, Barbara Schwarz, Barbara Schett, Sybille Bammer, Patricia Mayer-Achleitner bis zum verpatzten Wunderkind Tamira „Mimi“ Paszek, die sich seit Jahren im freien Fall befindet, während die voreilig hochgejubelten Jugendsternchen Barbara Haas und Mira Antonitsch sich zwischen den Plätzen 150 bis 650 bewegen. Wenn das nicht zeigt, wie toll da hierzulande der Nachwuchs aufgebaut und hochgepäppelt wird, was dann?

Siegemund

Jetzt bin ich nur gespannt, ob der neue Sportdirektor, der vom neuen Präsidenten, der mit jenem Alt-Präsidenten weltanschaulich d´accord ist, der seinerseits den neuen Sportchef schon lange vermarktet, ein zukunftsträchtiges Langzeitkonzept präsentiert. Oder zwangsweise zu verstehen gibt, dass man zuerst an den aktuellen Schrauben drehen und mit dem „Material“, das zur Verfügung und bei Grand Slams zumindest fix in der Quali steht, versuchen muss, mit allen Mitteln und Methoden weiter nach vorn zu kommen. Fazit: Probieren geht über Studieren. Und bis wieder was nachkommt, heißt unser alles (andere ignorierende) Fokus: Domi(nic), Du und Dein Thiem-Dream-Team, Ihr schafft das frei nach der anderen Angie  schon! Wen interessiert als gelernter Österreich heute schon, was morgen und übermorgen vielleicht ohnehin nicht kommt … ?

Die mobile Version verlassen