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50 Jahre Stadthallen-Turnier: 10 aus den Top 20 beim Thiem-Abschied:

Das Wiener Tennisturnier, vor 50 Jahren aus der Taufe und vom damals noch unbekannten und späteren, leider früh verstorbenen Topstar Vitas Gerulaitis gewonnen, feiert ab 19. – 27. November in der Stadthalle als Erste Bank Open presented by Städtische Versicherung das halbe Jahrhundert-Jubiläum. Champions of Vienna, so lautet ein Motto des Turniers, für das Herwig Straka auf der sportlichen Seite mit Zverev, Medwedew, Fritz, Dimitrow, de Minaur, Tiafoe, Paul unter anderen ein starkes Teilnehmerfeld („10 der Top 20, 4 oder 5 der Top 10!“) verpflichtet hat.

Die andere Devise auch im Sinne des Wiener Finanz-Stadtrates Hanke („Breiten- wie künftigen Spitzensports, der Fans und des (Tennis) Tourismus heißt hingegen: Wien soll Tennis leben! Und dazu gehört zum Beispiel auch die Möglichkeit für Starlets in spe, an einem Tag auf einem Court am Rathausplatz aufzuschlagen. Die ERSTE bringt sich nicht nur als Hauptsponsor ein, sondern auch wieder mit der von Bank-Chefin Holzbauer-Burgstaller präsentierten Umweltaktion: Ein gepflanzter Baum für jedes Ass, das geschlagen wird. „Bisher sind´s schon 25.000 und es sollen möglichst viele dazukommen!“

Auch wenn Turnier-Zampano Straka schon in die Zukunft mit der neuen Eventhalle blickt und andeutete, dass es dem Trend folgend in Wien zum etablierten Herren- gleichzeitig auch ein Damenturnier geben wird, so lassen 50 Jahre Stadthalle auch Erinnerungen (Magic Moments) wachrufen. Wie mit Pionier Hans Kary, schon 1974 dabei und einmal Semi- und Viertelfinalist. Wie mit dem dreimal erst im Finale gestoppten historischen Grand-Slam-Sieger Thomas Muster, der in Wien seine Paris-Trophy und andere Pokale ausstellen und  versteigern lässt. Wie mit dem zweimaligen Wien-Sieger und ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer. Wie last but not least mit der Abschiedsparty von Dominic Thiem, der 14 Jahre nach seinem Erstauftritt in der Qualifikation sein letztes Turnier in Angriff nimmt, für das er sich nach längerer US-Open-Pause und doch kurzer Vorbereitungszeit jetzt beim UTS-Showturnier in Frankfurt einschlägt.

Eine der Exhibitions, von denen er nicht ausschließt, dass er sie als Turnier-Pensionist in spe hin und wieder spielt. Je nach Nachfrage und Angebot,  versteht sich von selbst. Zumindest aktuell schließt er aus, so was Touring-Coach zu spielen, in des Vaters Akademien will er sich hingegen einbringen, damit er jungen Talente  einiges aus seinem Erfahrungsschatz als einer der größten heimischen Einzelsportler aller Zeiten zu vermitteln, der sagt: „Tennis ist größte Einsamkeit!“ Trotzdem sind Weltreisen für ihn passe, weil er Emissionen sparen und „dem Planeten etwas zurückgeben will!“ 

Bildreihe v. l.: Gerulaitis, Kary, Skoff-Muster, Muster-Thiem, Turnier-Zampano Straka.

Vor dem Bad in der Menge der Erste Bank Open 500, das Dominic emotional genießen will, heißt es morgen Abend bei der Sporthilfe-Lotterien-Gala auch Bühne frei für Thiem, der von David Alaba („Mein Freund!“) den „Niki“ für sein eigentlich schon 2020 mit dem US-Open-Triumph, aber auch legendären Grand-Slam-Finalis, Kitz- und Wien-Heimsiegen abgeschlossenes, wirklich tolles Tennis-Lebenswerk erhält. „Für mich“, so Thiem, „eine spezielle Ehre, weil sie zeigt, dass ich Spezielles geleistet hab´.“

Mehr, als er sich das als Dreikäsehoch erwartet hätte, der sich nicht sattsehen konnte an Stars in der Stadthalle, ehe er selbst einer wurde, der dem Turnier oft genug vom Generationen-Duell mit Muster 2011 bis zum Finalsieg gegen  Schwartzman (2019) den Stempel aufgedrückt hat. Thiem mit Wehmut, aber auch Erleichterung: „Jetzt hat sich der Kreis geschlossen!“ Abwarten, ob und wann es einen Nachfolger gibt.   

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