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Wenn ein Muskelpaket mit einer Skilegende in Kitz eine schrille Charity-Tour startet

Von Kitzbühel weiß man, dass es sich sozusagen zum Monte Carlo der Alpen stilisiert hat, wo die Reichen und die Schönen auf Urlaub oder gar schon daheim sind. Von Kitzbühel weiß man, dass es längst die Balance von Sport-Mekka und Kultur-Zentrum sucht. Was die Kultur betrifft, so waren hier einst die Malerfürsten Walde und Insam zu Hause und am Pinsel – und hat nach den Volksmusik- oder Rock-Barden Hansi Hinterseer und Andreas Gabalier eben erst der singende Opern-Weltstar Elina Garinca (mit Mann Karel Mark Chichon und Freunden) nach einjähriger Corona-Pause vor vollem Open-Air-Haus für Beifallsorkane vor dem Sommergewitter gesorgt.

Kitzbüheler Hoch- und Popkultur-Sommer mit Elina Garanca (l.) und Andreas Gabalier als neuer Kontrapunkt zum Spitzensport.

Ja, von Kitzbühel weiß man, dass es die Heimat seines größten Sohnes Toni Sailer war, des schwarzen Ski-Blitzes, Gott hab ihn so selig wie Christian Pravda, der als Gründer des weißen Wunderteams von Kitzbühel gilt, zu dem auch der weiße Blitz Anderl Molterer, der Fritz Huber, der olympisch vergoldete Ernst Hinterseer und der versilberte Hias Leitner gehörten. Damals, als sich Kitz und St. Anton noch Duelle um die Pisten-Weltherrschaft lieferten, von der leider nur Nordlichter und Biathlonstars geblieben sind.

Ja, von Kitzbühel weiß man, dass es die Stadt des Sommer-Tennisturniers ist, bei dem einst fast alle Weltstars aufgeschlagen oder gewonnen haben von Rod Laver über Roy Emerson, Wilhelm Bungert, Manuel Santana, Zjelko Franulovic, Adriano Panatta, Guillermo Vilas, Vitas Gerulaitis, Emilio Sanchez, Pete Sampras, Thomas Muster, Albert Costa und Alex Corretja, Thiem-Coach Massu bis zu Dominic Thiem himself. Ja, von Kitzbühel weiß man, dass es mit der Zeit geht und längst auch Home of Triathlon ist. Von Kitzbühel weiß man, dass es die Stadt der Pedalritter ist, die bei der Ö-Rundfahrt oder beim Radmarathon das alpine Wahrzeichen Horn stürmen.

The Austrian Rock Franz Müllner, einer stärksten Männer der Welt, spielt mit Lenker Hans Enn (M-, r.) das „Zugpferd“ für eine Charity.

Neu ist, dass Kitzbühel auch Stadt der starken Männer ist, genauer gesagt des schwergewichtigen, muskelbepackten Austrian Giants oder Rock Franz Müllner, der sich zu einem höchst respektablen Wohltätigkeitszweck, aber auch aus Sponsoren-Werbegründen (Neuro-Socks) mit „Socken-Botschafter“ und Skifahrerlegende Hans Enn (Weltcupsiege, Olympia-Bronze 1980) auf ein „Packl g´haut“ hat. Und was machen die beiden, um möglichst viel Geld zu sammeln für schwerbehinderte Kinder, die am Lilienhof in Schwoich bei Kufstein betreut werden? Enn und der Sponsoren-Boss lenken abwechselnd ein Auto, das – halten Sie sich fest an – von Franz Müllner vom offiziellen Firmensitz Kitzbühel bis zum Stephansdom zum Segen von Toni Faber und dann zum Head-Office nach Wien gezogen wird. Und das, halten Sie sich an, in elf Tagen vom 15. – 26. Juli 2021! 

Verrückte Idee? Mag sein, aber ein bewundernswerter körperlicher Kraftakt mit hoher sozialer Kompetenz. Schritt für Schritt, wie das Behindertenprojekt heißt, soll möglichst viel Geld auf die Lilienhof-Kante kommen. Schön wär´s, würden sich am 15. Juli, 10 Uhr früh, möglichst viel Schöne und vor allem Reiche im Zentrum von Kitzbühel einfinden, um ihre Taschen zu öffnen, damit schwerbehinderte Kinder eine gute Zukunft haben. Dann hätten sie sich so viel Applaus verdient wie einst Sailer, Schranz, Klammer, Maier, Strobl, Eberharter, Hirscher, Muster und Co. bis zu unseren populären Volksmusikern und Opern-Weltstar Elina Garanca…

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