Wenn, was und wieviel allen Ernstes dran war an diesem Arnautovic-Rapid-Hype, der vor allem die heimischen Fußball-affinen Medien seit Wochen in Atem gehalten hatte,weiß ich nicht. Sicher bin ich mir aber darin, dass er abgesehen vom ORF, der den ÖFB-losen Frauen-EM-Fußball beim Nachbarn Schweiz mit allem Drum und Dran, also von Zopf bis Fuß, stundenlang zelebriert, ein willkommener Pausenfüller war im frühen Sommerloch.
Aber wenn man dem Rapid-Sportdirektor Katzer glauben kann oder eigentlich muss, dann ist es endgültig gefüllt, Dann gab´s spätestens heute ein Schluss mit lustig, vielmehr die für Medien wie Fans traurige Gewissheit, dass Arnie und Rapid leider keine gemeinsame Zukunft („Als Zuschauer bist du aber stets willkommen!“) haben werden. Und damit der etwa vom Sportportal Laoloa1.at schon als größter Transfer der Geschichte mehrmals plakatierte Millionenwechsel schon wieder Geschichte ist. Und der gescheiterte Deal womöglich sogar so etwas wie ein Happy End war…
Wenn nämlich stimmt, was zuletzt kolportiert wuerde, dann hat sich Rapid mehr als sechs Millionen Euro an Kosten für zwei Jahre Arnie erspart, von denen die Hütteldorfer sowieso nie wissen hätten können, inwiefern sich das Risiko-Investment rentiert. Womit wir bei allem Respekt vor den weit über 100 Länderspielen und mehr als 40 Toren, die der weitgereiste, polyglotte, originelle bis skurille serbische Migrantensohn für Rotweißrot absolviert und geschossen hat, so hat´s ja Gründe gegeben, weshalb er bei Inter Mailand mehr die Bank drückte als Spielminuten absolvierte. Und ein Wechsel innerhalb der italienischen Serie A (angeblich, falls kein Inserat, waren Udinese, Torino interessiert) nie über Spekulationsstadium hinauskam – auch wenn unser deutschnicht er Teamchef den Globetrotter mitunter so hochjunbelte, als wäre er die heimische Version eines Lionel Messi, was doch ein bisschen zu hochgegriffen scheint.
Nichts gegen die an große jugoslawische Vorbilder erinnernde Technik, seinen Spielwitz und mitunter auch seine Schusstechnik, aber beim guten Marco wurde immer unübersehbarer, dass der Zahn der Zeit halt nagt, sich 36 Jahre, davon die Halbscheit als Profi in Holland, England, China und zweimal Italien, nicht kaschieren lassen, schon gar nicht, wenn man nicht gerade zu den Konditionswundern gehört. Der Hype ist vorbei und Rapid vielleicht um eine kurzfristige Abo-Attraktion ärmer, aber um Minimum sechs ersparte Mille reicher, um die man sich neben zuletzt abgeschlossenen weiteren Millionen-Verkäufen locker so ähnlich zukunftsreiche Twens wie einst einen Jan Age Fjörtoft leisten könnte. Weniger eine finanzielle Frage, vielmehr eine, wie gut Rapid auf dem Transfermarkt vernetzt ist.
Zu den Gewinnern des Spekulations-Karussels als gehyptes Objekt der Begierde gehört – ohne seine Pläne zu kennen – ganz sicher Freund Arnie, der mit der Rapid-Liebäugelei ganz sicher seinen Preis bei reicheren Interessenten vom B0sp0rus bis zur arabaischen Halbinsel in die Höhe geschraubt hat. Es sei ihm in seinem Alter so vergönnt wie Rapid der Abbruch der Verhandlungen, damit endlich Schluss mit lustig ist…