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Alaba: Ehrenwerte, verdammt schwere Aufgabe, in die „4“ der Ikone Ramos zu schlüpfen

Ich gebe zu, ich war total aufgeregt und hab´s ja kaum erwarten können, bis ich endlich erfahren hab, mit welcher Rückennummer unser neuer „Königlicher“, der Neo-Real-Madrid-Star David Alaba, den Fans präsentiert wurde und auch in Kürze spielen wird.

Sollten Sie es noch nicht wissen, was an sich in digitalen Zeiten kaum vorstellbar ist, dann werde ihnen verraten, dass Alaba einerseits mit der Wahl seiner Rückennummer von Klubchef Diego Perez geehrt, wenn nicht geadelt wurde, er aber andererseits dazu verdammt ist, ohne Anlaufzeit gleich Topleistungen zu bringen, ohne ins Visier der Real-Fans zu gelangen. Aber ich will sie jetzt nicht länger auf die Folter spannen, sondern…

… der langen Rede kurzer Sinn: Alaba, die Nr. 27 beim FC Bayern, bekam die Nummer 4, die bis zu seiner Ausmusterung und seinem Wechsel zum Millionen-Rivalen Paris-St.-Germain die vollbärtige, raubeinige Klub-Ikone Sergio Ramos als Kapitän, Abwehrchef und Kopfballungeheuer jahrelang getragen hat. Es sind also für den auch körperlich kleineren David ganz große Schuhe, in die er mit Siebenmeilenstiefeln schlüpfen muss, sonst …

Auf jeden Fall ist das ja genau jene große Herausforderung, von der Alaba mehrmals betont hat, dass sie ihn – lassen wir einmal die finanzielle, fünfmalige, alljährliche Millionen-Komponente beiseite – zum Wechsel von München nach Madrid, von einem aktuellen deutschen Meister und Champions-League-Sieger (2020) zum aktuellen spanischen Vizemeister und Nicht-mehr-Champions-League-Sieger bewogen hat.

Da kann man dem 29jährigen Langzeit-Münchner aus Wien nur wünschen, dass er mit der sportlichen wie persönlichen Herausforderung so wächst, dass er nicht nur die gleiche Rückennummer wie der Vorgänger zur Schau trägt, sondern sich auch zu einem solchen Chef, spanisch Jefe, im Real-Umfeld entwickelt wie der Fan- und Publikumsliebling Sergio Ramos.

An ihm wird er in Madrid zwangsweise ohne Wenn und Aber gemessen werden. Und das ist nicht nur ein schweres Erbe, sondern auch eine doppelt schwere Aufgabe. Die Vier zu tragen heißt nichts anderes, als sich zur Nummer 1 aufzuschwingen. Good luck. All the best. Oder auf Spanisch: todo lo mejor. David, du wirst das brauchen können. Präsentationen und Ernstfall sind zweierlei Paar Schuhe. Mit verschiedenen Nummern.

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