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Alexandri-Bronze oder: Import-Medaille als Home-Impuls

afp

Versprochen, gehalten. Eirini und Anna Maria, die Synchron-Nixen-Zwillinge unter den vor vielen Jahren eingebürgerten griechischen Alexandri-Drillingen, haben es geschafft. Ihre Bronzemedaille bei der Budapest-EM ist die erste im Synchronschwimmen seit 34 Jahren (Alexandra Worisch, Straßburg 1987, Silber), die erste EM-Medaille für den Verband seit fünf Jahren (Constantin Blaha, Wasserspringen, 1-m-Brett), aber die erste für den OSV in einer olympischen Disziplin seit 2014 (Lisa Zaiser, Bronze, 200m Lagen).

Angesichts dessen, dass die Medaillenflut der rotweißroten Golden Ära längst abgeflaut ist, aber auch deshalb, weil die Dichte an der Spitze immer größer wird, ist jedes Edelmetall, egal welches, Goldes wert für den österreichischen Schwimmsport. Und erst recht für das Synchron-Duo, dem sogar ein Medaillen-Doppelpack winkt, weil´s mit der Freien Kür noch einen Zusatzbewerb gibt, in dem sie zum Favoritenkreis zählen. Für die Alexandri-Drillinge, zum Duett auch Solo-Girl Vasiliki, sind erste Medaille und Spitzenplätze der Lohn harter, neunjähriger Arbeit, die sie in der Südstadt hinter sich haben. Größtenteils so gut wie unbemerkt von den Medien, erst recht in Zeiten der Pandemie ohne große internationale Meetings, in denen sie Akzente und Zeichen hätten setzen können.

Ja, es ist eine Import-Medaille, wenn man will, aber das waren sie auch bei Mirna Jukic und Maxim Podoprigora, die aus Kroatien bzw. Ukraine gekommen waren, um im heimischen Schwimmsport für wichtige Impulse zu sorgen – nicht nur mit ihren tollen Zeiten und großen Erfolgen, sondern auch mit ihrer professionellen Einstellung, die sie an den (Trainings-)Tag legten trotz Studien-„Nebenjobs“. Wenn sich mit den zugewanderten Neo-Österreichern auch deren Tugenden wie Selbstdisziplin über kurz oder lang bei uns einbürgern, dann kann der heimische Sport abseits von Pisten und Schanzen davon nur profitieren. Und Kapital in Form von Edelmetall schlagen. Nicht nur bei Europameisterschaften, sondern auch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Dafür sei den Alexandri-Drillingen samt bulgarischer Trainerin Mladenova gedankt. Home-Impuls durch mehr als „Gastarbeiter“… 

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