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Auch „Djoker“ kann nicht mit einem Hintern auf zwei Kirtagen tanzen

 Zehn Spiele in Folge hatte Novak Djokovic heuer gewonnen, darunter die Australian Open, das erste Grand-Slam-Turnier 2021 – und dann gab´s nach dem Zweisatzsieg gegen Himmelstürmer Sinner just gegen den Top-30-Briten Daniel Evans einen veritablen Flop beim Monte-Carlo-Masters, dem ersten, echten Sandplatzklassiker. Mehr als überraschend, zieht man den Klassenunterschied zwischen beiden ins Kalkül. Weniger überraschend hingegen, dass es den „Djoker“ von der Riviera-Wahlheimat nicht zuletzt deshalb zurück zog ins angestammte Serben-Reich, weil ab Montag, 19. April, die von ihm revitalisierten und von seinem Bruder Djordje organisierten Serbia Open in Belgrad steigen.

Nicht nur auf den 11 (Sand)Plätzen der von ihm initiierten und finanzierten Djokovic-Akademie, sondern auch mit ihm als Nummer 1 der Setzliste, der in seiner Doppelfunktion als eine Tennis-Version eines „Spieler-Trainers“ im Final Countdown zu seinem (TV)-Turnier ohne Zuschauer vor Ort unentbehrlich zu sein scheint. Da man bekanntlich mit einem Hintern nicht auf zwei Kirtagen zur gleichen Zeit tanzen kann, und da es auch nicht viel (an Punkten) zu verlieren gab, weil das Monte-Carlo-Masters im Vorjahr der ersten Corona-Welle zum Opfer gefallen war, dürfte sich der im Duell mit Evans nicht mehr ganz so gute „Djoker“ nach dem gelungenen Sandplatz-Auftakt gegen den Südtiroler keinen Hax´n mehr ausgerissen zu haben, um wie vor zwei Jahren (Aus gegen Monaco-Spezialist Fognini) das Viertelfinale zu erreichen. Für sein Ranking als Weltranglistenerster war´s und bleibt´s ja so gut wie unerheblich.

Auch wenn der eine oder die andere jetzt meinen sollten, die „Monte-Carlo-Flucht“ wäre eine Unterstellung oder wieder einmal eine Verschwörungstheorie, so bin ich mir sicher, dass diese These alles andere denn gewagt ist, sondern ziemlich Hand und Fuß hat. Vor allem deshalb, weil Djokovic bei einem seiner Haus- und Hofturniere nicht noch einmal der medial verdammte Novak sein will, der seinen Schädel hinhalten und/oder seinen Ruf riskieren muss, wenn wie im berüchtigten-vielkritisierten Belgrad-(Tennisparty-)Sommer alles aus dem Ruder läuft. Das ist auch verständlich und durchaus menschlich, weil ja abgesehen vom Renommee einiges Geld auf dem Spiel steht. Und darum ist´s auch durchaus nachvollziehbar, dass das eigene Hemd noch weit näher ist als der fremde Rock. Und erst recht, seit dem Djoker und seinem Heim-Turnier auch einige treue (Klasse-)Freunde wie Dominic Thiem, aber auch andere, aus welchen (knieweichen)-Gründen immer abhanden gekommen sind. Wie schon erwähnt, der Mensch kann sich nicht zweiteilen. Auch einer der größten Größen der Tennis-Szene nicht…

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