Website-Icon Metzger.Live

Auch ohne A und A muss unser Fußballteam keine Angst vor roten Teufeln haben

Belgium's Romelu Lukaku reacts during the World Cup 2022 group E qualifying soccer match between Estonia and Belgium at the A. Le Coq Arena in Tallinn, Estonia, Thursday, Sept. 2, 2021. (AP Photo/Raul Mee)

Belgiens Fußballteam rangiert zwar im Fifa-Ranking als Fünfter weit vor Österreich (25.), nichtsdestotrotz handelt es sich aber um eine Statistik, die hinter dem aktuellen Kräfteverhältnis nachhinkt. Während sich die Belgier mit den Jahresringen oder aber verletzungsbedingten Ausfällen der Topstars ihrer Golden Generation a la De Bruyne oder Courtois in einer Abwärtsspirale befinden, hat Österreich seit einem Jahr einen Sprung nach vorn (von 34 auf 25) gemacht.

Der aber wieder wird der aktuellen Spielstärke der zuletzt immer besseren Österreicher  nicht gerecht, sonst würden ja nicht die von uns (wie Belgien) deklassierten Schweden (23.) vor der Rangnick-Truppe liegen. Wie gesagt, manchmal können Zahlen, die über Jahre als Guthaben wie als Defizit mitgeschleppt werden, auch lügen.

Das bedeutet allerdings keineswegs, dass man die vom deutschen Jung-Teamchef Tedesco betreuten Belgier unterschätzen darf, auch wenn wir morgen in Wien den Heimvorteil haben sollten. Tolle Stimmung hin, Publikumsunterstützung her – das Wort Heimvorteil ist mit dem gewandelten, mehr und mehr von Taktik bestimmten Fußball zu einem Stereotyp geworden, das nicht mehr zeitgemäß ist.

Eben deshalb, weil das neuerdings so oft zitierte und gelobte Spiel gegen den Ball mit schnellstmöglichem Umschalten fast schon zum Nonplusultra an Spielkultur geworden ist, tun sich Mannschaften ohne kreative große Individualisten immer schwerer, Ballbesitz und Spielkontrolle auch in Torchancen und Tore umzumünzen. Vor allem dann, wenn es sich beim Gegner um technisch starke, taktisch beschlagene, kompakte Mannschaft handelt, was man von den roten Teufeln mit Spielern aus verschiedenen Europa-Ligen durchaus bescheinigen kann.

Auch wenn Vorsicht als Mutter aller Weisheiten geboten ist, so verfügt unsere Mannschaft auch ohne A&A, also ihre Kapitäne Alaba und Arnautovic, über genug Potenzial, um die roten Teufel wie in Brüssel zu bändigen. Auch deshalb, weil ich glaube, dass ihre Ausfälle weniger ins Gewicht fallen als jene von Denker und Lenker, Spielgestalter wie Tormacher De Bruyne, ebenso wie von Real-Welttorhüter Courtois, rotes Tuch für Torjäger als Teufelskerl im Torverhindern.

Wer in vier Euro-Qualifikationen noch unbesiegt ist, dem sollte es an Selbstvertrauen nicht fehlen, wie immer der Gegner heißt, der braucht  auch keine Angst vor den seit zwei Jahren mit oder ohne Sturm-Ungeheuer Lukaku (Foto) keine Angst haben. Nur eines darf er nicht – Selbstbewusstsein mit Selbstüberschätzung zu verwechseln. Auch dann nicht, wenn man gegen Weltmeisterinnen wie die Alexandri-Zwillinge zur Mannschaft des Jahres gewählt wird. Da sei ein Teamchef wie Ralf Rangnick davor…

 

Die mobile Version verlassen