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Aus aktuellem Anlass: Vom Genderwahnsinn, der mehr als zwei Seiten hat

Die Frauenwelt ist begeistert, über den Sport hinaus. Auch hierzulande. Auch im ORF. Ganz so, als hätte Morgenstund´ auch nach den Peking-Festspielen noch Gold im Munde, verkündete uns die stets fröhliche, darob noch lachfreudigere Eva Pölzl in „Guten Morgen, Österreich“ die frohe Botschaft des Tages: Amerikas Fußballfrauen haben einen ganz großen Sieg errungen! Gut, Olympiasieger und WeltmeisterInnen waren sie ja schon, also wen oder was haben sie jetzt gewonnen? Keinen Krieg, aber die Schlacht an der Lohn-Front, die von der Revoluzzerin vom Dienst, der auch violett eingefärbten Regenbogen-Frontfrau Rapinoe, angezettelt worden war.

Ein US-Gericht hat nämlich entschieden, dass die amerikanischen FußballerInnen genauso so gut entlohnt werden müssen, also genauso viel verdienen dürfen, wie die vermeintlichen Herren der Schöpfung! Und da, wie allseits bekannt, ja wir in Good Old Europe nicht alles, aber ganz schön viel von den fortschrittsbewussten Amis übernehmen, von Hollywood-Klischee bis Konsumenten-Schmäh, von Superbowl bis Black Friday, könnte gut sein, dass dieses Präzedenzurteil auch die Fußballfrauen am alten Kontinent dazu animiert, ihre monetären Rechte einzuklagen. In Zeiten wie diesen wie man ja nie, wo der Genderwahnsinn anfängt und wo er womöglich noch aufhört, wenn überhaupt…

Da von Klischees eingangs schon die Rede war, dann hat´s vor Jahren, nein: Jahrzehnten selbstverständlich gestimmt, dass in den USA die Frauen im Fußball die Hosen angehabt haben, von High-Schools bis Universitäten, von Klubs bis zu den Golden Girls bei Olympia und WM. Da gab´s nur bei ihnen volle Häuser, euphorische Schlagzeilen und bei geringen Ausgaben, sprich: Gagen, klingelnde Kassen. Also Frauen vor, noch ein Tor, ganz sicher ein paar mehr als die US-Männer.

Frontfrau Meghan Rapinoe darf sich auf volle Taschen freuen, während hierzulande ländlich-leere Stadien gähnen.

Aber inzwischen gehen auch drüben die Uhren anders. Keine Behauptung, von einem Macho selbstherrlich aus der Luft gegriffen, sondern belegt durch Fakten und Daten. Da muss man sich nur die Vergleichszahlen im Zuschauerschnitt zwischen der US-Profiliga der Frauen, der angeblich stärksten der Welt, und der Major League Soccer (MSL) der Männer anschauen, die es allerdings auch länger gibt. Nichtsdestotrotz sprechen die Ziffern eine klare Sprache und damit auch gleich für sich und gegen die politische Vereinnahmung – zu den Frauenspielen kamen vor der Pandemie im Schnitt keine 5000 Fans, in der MLS waren es mehr als 21.000 Zuschauer, also mehr als viermal so viele.

Wenn ich als Sportkonsument, weil´s der Trend der Zeit befielt, der Gleichberechtigung ruft, selbst zur Prime-Time mit nationalem wie internationalem Frauenfußball beglückt werde, im Eurosport oder in öffentlich-rechtlichen Sendern, was sehe ich dann in der Regel, die Ausnahmen kennt? Vor und nach der Pandemie-Sperre meist gähnend leere Ränge und mitunter auch Spielfelder ohne Tribünen, höre aber Kommentatoren, die sich bei solchen an Geisterspiele erinnernden Matches vor Begeisterung überschlagen oder an Insider-Infos übertreffen. Sic tempora mutantur, wie die Römer sagten. Wobei Mutanten, also genetisch veränderte Wesen heute … lassen wir das, ohne sich die Zunge zu verbrennen.

In den USA aber ist´s neuerdings ein SchwimmerInnen-Thema, bei dem die Wogen hochschwappen im Countdown zu den NCAA-Championships. Worum geht´s dabei? Um zwei Transgender-Sportler, die inzwischen schon von Mann in Frau umgewandelt sind wie die immer noch maskulin-muskulöse Lia Thomas oder die zwar schon busenbefreite, aber erst halb zum Mann mutierte, noch immer bei den Frauen startende Izgac Henig, die einen Rekord nach dem anderen brechen. Zuletzt sind sie gegeneinander geschwommen, wobei der Bald-Mann Isaac die seit Monaten andauernde, von immer heftigerer Kritik begleitete Siegesserie der Neo-Frau Lia (Leah) im Körper des Ex-Mannes (Leo) beendete. Als älteres Semester, das durch viele Wässerchen geschwommen ist, erinnere mich bei diesen degoutanten Geschichten an Irina und Tamara Press, die von den Russen als Sister-Act verkauft wurden, aber optisch wie sportlich als verkappte Press-Brothers echten LA-Frauen die Kugel gaben.

Die gegen beide benachteiligten geborenen echten Frauen würden am liebsten laut protestieren, trauen sich aber hinter vorgehaltener Hand höchstens leise zu empören, um ja nicht gegen die Political Correctness zu verstoßen, die Zwillingsschwester der neuen Normalität. Und wo sind da die feministischen Vorzeigefrauen, die mit starker Stimme und unüberhörbar rufen würden: Haltet den Dieb, der uns die Hosen auszieht und die Butter vom Brot nimmt! Zu dumm, dass der ausufernde Genderwahnsinn sozusagen zwei Seiten hat, wobei die Linke nicht weiß, was sie zur Rechten sagen soll. Die Frauenwelt aber kann darob keineswegs begeistert sein oder euphorisch reagieren. Eher würde da schon Gute Nacht statt Guten Morgen passen.

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