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Aus welch Motiven immer geht´s in neuer Sport-Normalität auch darum, ein X für ein U vorzugaukeln

Ob aus wirtschaftlichen Gründen, ob aus politischen Motiven, aber auch medialer Konkurrenzkämpfe wegen wird dem Normalverbraucher – pardon, darf man das Wort normal noch verwenden? – nicht immer, aber immer öfter ein X für ein U verkauft. Es geht um Sensationslust, Rekordsucht, Superlativdrang, aber auch gefällige Schönfärberei und bewusste Desinformation, wo Interessen welcher Art und welches Partners, Sponsors oder vermeintlich Mächtigen immer mit im Spiel sind. Und dabei wird mit Meriten von gestern unverschämt ebenso geworben wie aktuelle Fakten und Daten ganz bewusst verschwiegen werden, um erhoffte gute Geschäfte durch weniger schmeichelhafte Berichte nicht zu stören …

Ja, das ist die neue Normalität, die uns ja schon in Pandemiezeiten als Weisheit letzter Schluss suggeriert wurde. Und weil ich mir in Kitzbühel als ein ganz einfacher (oder normaler) Zuschauer die teils (von Novak) gewonnenen, teils (von Schwärzler, dann auch Neumayer) verlorenen Quali-Spiele angeschaut und natürlich auch Werbe-Durchsagen und Werbe-Einschaltungen im Stadion wie im Servus-TV angehört habe, so wurde ich von eben diesen in meinen Thesen bestätigt.

Da wird jener Dominic Thiem, der hier 2019 triumphiert hat und US-Open-Sieger 2920 war, inzwischen aber ein Match nach dem anderen verliert, ganz so, als wäre er noch immer Nr. 3 und nicht Nr. 112, als Ticketseller mit dem „Thiemstag“ (Dienstag) hochgejubelt. Und da wurde auch der mittlerweile ziemlich sieglose, ziemlich frustrierte Jugendeuropameister Joel Josef Schwärzler (Sportdirektor Melzer als Personal Coach) als designierter Held in spe in den Himmel gehoben, obschon der Südstadt-Vorarlberger schon vor dem schnellen Quali-Aus (gegen Novak) in Kitzbühel bei den Junioren sowohl in der Wimbledon-Generalprobe als auch in Wimbledon (Einzel, Doppel) selbst gleich zum Auftakt ausgeschieden war. Aber das kehr´ ma lieber unter den Tisch, gell …

Oder nehmen wir die Schwimm-WM im fernen Japan her, von der ich sicher bin, dass sie uns der Verband (OSV) als eine der besten, wenn nicht erfolgreichste aller Zeiten mit Hilfe von bezahlten oder mit der Materie kaum vertrauten Erfüllungsgehilfen unterzujubeln versucht. Stimmt ja auch auf den ersten Blick mit Gold und zweimal Silber, die die Greco-Austro-Synchron-Nixen Alexandri geholt haben, das heißt also um ein Gold mehr als vor 22 Jahren (Rogan, Podoprigora), oder? Die Alexandri-Drillinge haben gezeigt, was sie nach mehr als einem Jahrzehnt harten, verzichtreichen Trainings draufhaben. Und auch die Gunst der Stunde genützt, dass die Russinnen ausgesperrt blieben, die seit 20 Jahren alles gewonnen haben. Damit man nichz falsch versteht oder ich die Erfolge abwerten will: Man muss (fast) alle schlagen, gegen die man antritt, um Gold und Silber zu holen.

Aber aus den Schwimm-Medaillen, von denen Ex-Kurzbahnweltmeister Felix Auböck und auch Delfin Simon Bucher zu Recht vor Fukuoka noch geträumt hatten, wurde nichts außer immer noch höchst ehrenwerten Finalplätzen, von denen vor dem Goldenen Zeitalter um und nach der Jahrtausendwende sich niemand zu träumen gewagt hätte. Über den großen Rest vom leider doch nicht Schützenfest sollte man am besten den Mantel des Schweigens breiten statt wie im ORF-Teletext, O-Überragungston oder manch Medienberichten nach mittleren bis schlimmen Pleiten zu vernehmen, sich für einen Olympia-Quotenplatz „in Position gebracht“ zu haben.

Ja, mit solch Worthülsen, die Versagen in halbe Erfolge verkehren, wird ganz bewusst Desinformation betrieben. Selbst die EM-Bronze-Staffel (Lagen), im Vorjahr WM-Finalist, kam über Platz 11 nicht hinaus und auch nicht an den eigenen Rekord heran. Ganz zu schweigen von Hoffnungen von vorgestern, die hintennach schwimmen wie die Ex-Junioren-Vizeweltmeisterin Lena Grabowski (200m Rücken). Oder gar die 4x200m-Kraulstaffel der Damen, die stolz darauf ist, Platz 16 unter 18 erreicht zu haben mit dem Töchterl des Verbands-Vizepräsidenten als Langsamste der Langsamen, die auf die Weltmeisterin fast eine halbe Minute verloren – wie eine Überrundung in einem 10.000m-Lauf!. Aber das wurde und wird eher nicht ausgesprochen – auch nicht von einer Co-Kommentatorin im Staatsfunk, die selbst Top-Schwimmerin war und jetzt Jugendschwimmwartin ist. Nestbeschmutzen verboten!

Es ließe sich über halbwahre LA-Topresultate bis hin zu sieben, in ihrer Wertigkeit mitunter strittigen EYOF-Medaillen beliebig fortsetzen. Insider-Trading, so würde man´s in der Wirtschaft nennen. Aber was Wirtschaft betrifft, da ist bei dem gegenüber ÖOC ziemlich aggressiven, vorlauten Schwimmverband sowieso Schmalhans der aktuelle Küchenmeister. Beim X-für-U-Vormachen aber würde er sich ebenso eine Medaille verdienen wie die Tennis-Nomenklatura, die in diesem Gesellschaftsspiel noch mehr Asse im Ärmel hat als manch andere Vereine/Verbände ..

Ich möchte dazu noch anmerken, dass ich nichts lieber täte als Topleistungen a la Sepp Straka, Felix Gall und von solchen wie ehedem Thiem hochzujubeln, was aber mit viel Durschnitt und Mittelmaß, aber ziemlich Weltklasse schwer möglich ist. Wär´s immer nur halb voll, halb leer, wie man´s gern sagt, dann würd sich unsereins ganz sicher und mit Enthusiasmus fürs Volle entscheiden. Aber bei 20 zu 80, was das Verhältnis von Fülle und Leere betrifft, kann und will ich nicht mitspielen. Das bleibt den Verdrehern wahrlich nackter Tatsachen vorbehalten!

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