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David sei gedankt, jetzt sind wir so g´scheit als wie zuvor

Danke David Alaba, jetzt haben wir endlich bei einer von Ihnen eigens arrangierten Pressekonferenz aus Ihrem berufenen Munde erfahren, was uns aber schon seit Wochen auch von Bayern-Seite her lägst bekannt(gegeben) war, dass Sie den ersten Sechsfach-Trophy-Sieger seit Barcelona (2008) mit Saisonende verlassen. Es war einfach, das mitzubekommen, aber doppelt hält, so heißt es, ja bekanntlich besser. Aber noch viel besser und schöner für uns, die wir ja nur aus diversen Medienberichten erfahren, unter wie vielen Millionenklubs Sie den neuen Verein auswählen können/dürfen/werden, wäre natürlich auch nur ein klitzekleiner Fingerzeig und Hinweis gewesen, wer am Ende des Tages das spannende Rennen um Sie als Objekt der Begierde und mehrfachen Ösi-Sportler des Jahres machen werde.

Dass Real-Madrid in der Pole-Position ist, das wurde vor allem von Medien wie der T(ages)Z(eitung) in München, dem Sport-Portal Laola1.at, Spox-Portal, ein bisserl Süddeutsche und einigen anderen kolportiert – allerdings mit dem Hinweis, dass sich die Königlichen wohl beeilen müssten, dass ihnen nicht der eine oder andere europäische Spitzenklub von Barcelona bis Paris SG, von Chelsea bis zu den Manchester-Vereinen Sie, werter David, als vom FCB-Linksverteidiger zum FCB-Abwehrchef und neuerdings FCB-Mittelfeldmatador mutierten Top-Allrounder wegschnappt. Leider haben Sie, werter David, mit keinem Sterbenswörtchen verraten, wohin die Reise von München oder aus dem Wien- oder sonstigem Urlaub im Sommer geht, um uns Berufs-Fußball-Neugierige auf die mediale Folter zu spannen. Das ist, mit Verlaub, mag zwar dramaturgisch richtig sein, unsereins gegenüber aber nicht ganz fair.  

Stichwort Fairness, die Ihnen gegenüber angebracht sein muss. Klar ist, dass man Ihnen keinen der vielen Titel, die Sie schon (und vor allem auch privat) als kongenialer Partner des grenzgenialen Franck Ribery mit dem FC Bayern gewonnen haben, in irgendwelcher Form abspricht. Klar ist, dass Sie über viele Jahre ein sehr wertvolles Mitglied des Abonnementmeisters, mehrfachen Champions-League-Siegers (mit Ihnen zweimal), Cup- und sonstiger Pokal-Siegers gewesen sind, dass Sie zweifellos Meriten haben. Klar ist aber auch, dass bei allem auch in der PK treuherzig hingesagten Dank an den FC Bayern (samt Führung) die Frage berechtigt ist, ob das angesichts Ihrer (oder des Managements) exorbitant überhöhten Vertragungs-Forderungen mitten in den in die Abermillionen gehenden Corona-Einbußen so ehrlich gemeint ist wie ausgesprochen. Mittlerweile sind diese Gagen ja des Sommerwechsels wegen sowieso Geschichte, sie standen/stehen aber, das muss erlaubt sein zu schreiben, mehrheitlich in Gegensatz zu den diversen (deutschen) Medienkritiken, die wohl nicht alle von der Hand in den Mund oder in den Laptop und über den Bildschirm kommen.

Und es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass der (in Arabien) frischgebackene Klub-WM-Sieger gegen den ums Überleben kämpfenden Aufsteiger Arminia Bielefeld – Reisestrapazen hin, Müdigkeit her – gerade einmal ein Pünktchen ins Trockene gebracht hat. Und dabei sei auch darauf hingewiesen, dass bis vor kurzem der FC Bayern-München mit Ihnen, dem von links nach innen gewechselten „Abwehrchef“ und zuletzt sogar „Sechser“, genauso viele Gegentore kassiert hatte wie eben diese Arminen und viel, viel mehr Gegentreffer als etwa Wolfsburg und Co.

So sehr die langjährige Konstanz von Ihnen, lieber David, auf hohem Niveau zu respektieren und zu loben ist – wir kleine Österreicher sollten nicht vergessen, dass wir über die Jahrzehnte hinweg auch bei Top-Klubs schon Top-Legionäre hatten, die diverse Titel holten! Man denke nur an Starek (Nürnberg, Bayern) und Pumm (FC Bayern), an Welt- und Europacup-Sieger der Meister wie dem brillanten Franz Hasil (Feyenoord), an den spanischen Schützenkönig und Cup-der Cupsieger-Goldschützen Hans Krankl (FC Barcelona), an den italienischen Meister und Cupsieger Herbert Prohaska, (Inter, AS Roma), an den unvergessenen Uefa-Cupsieger Bruno Pezzey (Frankfurt), dem Andi Herzig (Bremen) als solcher folgte, an Walter Schachner (Cesena, Torino, Avellino, acht Jahre Serie A!) und natürlich an Toni „Doppelpack“ Polster, der wie Johann K. den goldenen Schuh als Europas bester Schütze gewann.

Damals so wie aktuell ihr Klubkollege Lewandowski, Weltfußballer und Goalgetter, der bei Ihrem Noch-Verein stets dafür sorgt, dass der FC Bayern vorn mehr trifft als er hinten des Guten zu viel kassiert. Es muss ja auch in Zeiten wie diesen hoffentlich noch erlaubt sein, vieles von dem, was die Sucht nach Superlativen buchstäblich vorschreibt, auf einen ganz normalen Rahmen zu reduzieren. Reales Maß für Maß ist ehrlicher als maßlos übertriebene Political Correctness, an der bei Ihnen, werter David, nicht gespart wird.  Hauptsache, wir sind jetzt so g´scheit als wie zuvor,

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