Ja, was war das für eine Sensation, die Schlagzeilen machte! Damals, als der noch nicht ganz so insolvente FC Barcelona nach Yusuf Demir angelte, dem talentierten Teenager, der unter Don Didi trotzdem nur Jolly-Joker bei Rapid spielte! Vorerst leihweise mit Kaufoption, was aber, optimistisch bis euphorisch, wie wir halt sind, quasi als Formalität betrachtet wurde. Was gab´s da nicht alles für Exklusivgeschichten, exklusive Foto-Storys und die bombastische Meldung, dass Hans Krankl einen Nachfolger bei den Katalanen gefunden habe – keinen Goleador, aber womöglich einen neuen Messi.
Ja, sogar davon wurde schon gesprochen, wenn nicht zumindest in sozialen Medien geschrieben. Als Demir schliesslich, vielen Ausfällen geschuldet, dann und wann sogar schon in der Startelf statt in der B-Garnitur Barcelonas auftauchte, schien die Gegenwart die Zukunft ein- und überholt zu haben. Aber dann kam doch alles anders, als man hätte denken können, mit Trainerwechsel und Trendumkehr, was auch die Einschätzung des jungen Wieners mit türkischen Wurzeln betraf.
Da zehn Millionen heutzutage ein Schnäppchen für einen Fußball-Kracher der Zukunft wären, stellt sich zwnangsläufig die Frage, ob sich jetzt wir Österreicher oder aber die Katalanen geirrt haben oder falsch liegen, was den Wert von Yusuf Demir betrifft, mit dem dee FC Barcelona – wie die Dinge liegen und gut informierte Medienkreise berichten – ganz offensichtlich nicht mehr plant. Zu schwach für A, zu teuer für B, also irgendwo im Niemandsland und nicht einmal im erweiterten Kader. Und im Schatten eines anderen, eines Emir Demir, der vom türkischen Klub Kayserisports geholt wurde.,.
Von den großen Träumen, die da von ihm selbst und vielen heimischen Fans geträumt wurden, sind letztlich nur frustrierende Schäume geblieben. Aber kaum steht der Noch-Teenager quasi vor vollendeten Tatsachen und/oder einer möglichen Heimkehr von der Costa Brava nach Hütteldorf, da lässt man es da und dort medial schon wieder brodeln in der Gerüchteküche, wird so gesagt, geschrieben oder getan, als wäre ganz Europa hinter den Doch-nicht-Barcelona-Star(let) hinterher, von Dortmund bis zu anderen Bundesligavereinen.
Damit, so meine und fürchte ich, tut man dem jungen Mann nichts Gutes, wenn man aus ihm mehr macht, als er zu leisten imstande ist. Und es wäre schade, wenn ihm Vorspiegelung falscher Tatsachen und allzu euphorische Spekulationen den Kopf verdrehen und womöglich den richtigen Weg versperren. Vom gepriesenen Talent zum echten Star ist´s viel, viel weiter und viel, viel, schwerer als man glaubt. Seine ersten Hörner hat sich Yusuf immerhin schon abgestoßen.