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Es „beckerte“ kurz in Wien: Boris imponiert mit treffsicheren Aussagen

Bumm-Bumm Becker! Das war einmal nicht nur am Tennisplatz. Nach der Achterbahnfahrt in seinem Leben stimmt´s im übertragenen Sinn noch immer oder besser gesagt: wieder. Etwa als Stargast des Erste Bank Open 500 in Wien, wo er einst als 16-jähriger Teenager debütiert und 1996 nach schwerer Verletzung gewonnen hat. Es war gestern nicht die Schlagkraft, die bei Becker imponierte, sondern die Treffsicherheit seiner Aussagen und seiner Analysen zum Tennis.

Zur einzigartigen, nie mehr wiederkehrenden Dominanz des Trios Federer-Nadal-Djokovic. Zu heutigen Stars, die sich mit jenen seiner und noch früheren Epochen nicht vergleichen ließen. Und zur Rolle eines Coaches, der aus eigenen lust- oder leidvollen Erfahrungen die richtigen Tipps geben könne. Etwas, was ihm bei Novak Djokovic gelungen war. Und etwas, was er nun beim aktuell kriselnden dänischen Jungstar Holger Rune wiederholen möchte. Darum musste Boris auch die Fragestunden mit Medien und bei Tom´s Talk mit Muster kürzer halten als gewollt, schließlich wartete mit dem Flug nach Basel auch die Einstimmung bei und für Rune aufs Erstrundenspiel beim Turnier in Basel.

Dieses als tolles Talent, aber schwieriger Typ bezeichneten Dänen nahm sich Becker nach Kontaktgesprächen an, weil ihm am Jung-Twen die Leidenschaft fürs Tennis imponiert. Herz am rechten Fleck, das sei eine der wichtigsten Säulen, um ganz hinauf oder bei einem Comeback a a Thiem wieder alte, nicht verlernte Klasse zu erreichen.

Gute Grundschläge, also Aufschlag, Vor- und Rückhand, all das wäre sowieso eine Voraussetzung für Erfolge im Tennis, entscheidend aber wäre die richtige Einstellung zum Spiel, der bedingungslose Wille, „bis zum Ende zu spielen, sich nicht hängen zu lassen“ und last but least die mentale Komponente, salopp in aller Kürze als Kopfsache tituliert. Und eben für Grenzsituationen, die Matches auf Messers Schneide entscheiden, würden ehemalige Größen wie nicht nur seine Wenigkeit, sondern auch ein Ferrero bei Alcaraz und andere Altstars an die Seite geholt. Becker im drastischen Klartext: „Was in einem bei einem Matchball vorgeht, was du fühlst, das kann nur einer beurteilen, der das selbst oft genug erlebt hat!“

Als Bumm-Bumm hat er dabei oft den Kopf aus der Schlinge gezogen, die verschlagenen Matchbälle mit folgender Niederlage gegen Thomas Muster in seiner damaligen Wahlheimat Monte Carlo aber sitzen noch heute tief, weil sie ihn den einzigen Sandplatztriumph kosteten. Oder, wie es Muster launig-sarkastisch die Becker-Erinnerungen kommentierte. „Boris, das ei dir s wie das Cordoba-Syndrom …“ Gut gebrüllt, alte Tennislöwen.   

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