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Es glitzert und glänzt, es weihnachtet sehr in sportlichen Träumen

Ich bin ganz hin und her, wie ich, nein: wir alle, die den Sport lieben, derzeit mit aktuellen Wählerstimmen, lauten Lobeshymnen und prospektiven Jubeltönen verwöhnt werden. Was das betrifft, so weihnachtet es schon sehr. Gut und schön, es hätte sich als heimische deutsche Alternative ja auch Jungstar Karim Adeyemi angeboten, der mit den Salzburgern in der Champions League für Furore gesorgt hatte, auch der Europa-, Team- und Italien-Heimkehrer Arnie, also Arnautovic, aber die logische Wahl als Österreichs Fußballer des Jahres war und blieb dennoch David Alaba, der erste Österreicher, der je beim königlichen weißen Ballett in Madrid zum fixen Bestandteil geworden ist. Er ist´s also geworden, just zur gleichen Zeit, da ihn Corona erwischt hatte. Wieder. Künstlerpech im Ehrungsglück. Zum achten Mal also schon David I. Und das, ehe er 30 ist. Rekordverdächtig. Traumhaft.

Womit wir bei (irgendwann erfüllten) Träumen angelangt sind, die der Vizekanzler und Sportminister den größeren oder kleineren Mannschaften wünscht, für die er die Gießkanne zur Hand genommen hat, um sie … Nein, nein: nicht etwa, um sie zu überschütten, sondern um sie zu beträufeln, damit alle ein bisserl was bekommen – Fußballerinnen, Handballerinnen, Volleyballerinnen, Basketballerinnen, TT-Spielerinnen usw. Von Dream-Teams hat er – hugh, ich bin´s, euer „Koxi“ – gesprochen, der Sportminister, von solchen also, die die Sportfans mit ihren Triumphen in den Bann ziehen sollen. Weiß der verhinderte Sturm-Kicker, der als Obergrüner immerhin ein paar Tage mit der U21 der „Blackies“ trainiert hat, wovon er im aktuellen Spitzensport spricht. Was sind denn 1,5 Millionen Euro im Jahr, die er in die feministisch-euphorischen Träume pumpt? Was soll die Bandbreite von 5500 bis maximal 88.000 Euro, mit denen die Dream-Teams der Zukunft per anno gefördert werden sollen? Allenthalben ein paar Tropfen auf heiße Steine, mehr nicht.

Arno Pajek spiegelt sich/uns pauschale Weltspitze vor, Sportminister redet von Dream-Teams mit 1,5 Mille…

Aber schön, dass man es schafft, sich als Politiker mit mehr oder weniger erfolgreichen, mehr oder weniger jungen, zukunftsträchtigen, mehr oder weniger eingebürgerten Sportlerinnen a la Fivers-Handballerin Monika Stefanoska oder TT-Evergreen Liu Jia (40) und Frauenfußball-Expertin Isabel Hochstöger vor Kameras und Fotografen zu präsentieren. Da solche Outputs ja meist mit einem monetären Input verbunden sind, um sich auf Zahlen, Daten und Fakten zu stützen, so frage ich mich, ob man sich diese Ausgaben nicht sparen und dafür schon vorliegende Expertisen wie das von Sportgranden erarbeitete Strategie-Konzept des – allerdings ebenso patscherten wie verdammten Vorgängers als Vizekanzler – hätte verwenden können. Der und das allerdings, so fürchte ich, mag dem liebsten aller „Koxis“ im wahrsten Sinn des Wortes nicht grün gewesen zu sein…

Ja, ja, nicht nur die SportlerInnen, auch wir, das interessierte Fußvolk, werden mit allerlei flotten Ansagen verwöhnt. Wie etwa vom Schwimmpräsidenten, der sich auch als Anwalt des unteren Mittelmaßes versteht, sich nach der höchst ansehnlichen, erfreulichen KURZBAHN-WM in Abu Dhabi dazu verstieg, „dass wir in der Weltspitze angekommen sind!“ Was, bitte vielmals, heißt da wir? In erster Linie ist´s der Privatinitiative des Schwimmlegionärs (Berlin, Michigan, Loughborough) Felix Auböck zu verdanken, auch dem Toptalent eines Simon Bucher, vielleicht noch einer Lena Grabowski und … nein, das ist schon aller Ehren wert, aber wenn dann die olympische 50m-Langbahn mit WM oder EM und voller Besetzung und längeren Strecken ruft, dann, ja dann wird´s doppelt bis dreifach so schwer, mit ähnlichen Resultaten zu protzen.

Und wenn der Präsident, unterstützt von einem Ex-Generalsekretär und einem Pressechef, der es immerhin NICHT geschafft hat, den ersten Weltmeister seit Rogan zumindest groß in die ORF-Auslage zu stellen, von der Ankunft in der (in der Majorität immer noch sehr, sehr fernen  Weltspitze) spricht, dann stellt sich auch die Frage, warum der Schwimmsport unter dieser tollen Führungsriege  noch immer in einem Aquarium von Klein-Sponsoren dümpelt statt in einem See von potenten Geldgebern. Auböck sei´s  gedankt, er hat sich zum 25er und zum Christkind selbst beschenkt. Aber ansonsten ist, auch wenn man´s hochjubelt, nicht alles Gold, was am Sport-Baum hängt, glitzert und glänzt. Viele Träume bleiben nur Schäume…

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