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Franziska Gritsch: Lieber vom ÖSV-Team scheiden statt ihre Liebe zu opfern

Auch wenn sie sportlich bisher nicht halten konnte, was man sich von ihr Juniorensternchen erwartet hatte – persönlich aber setzte Franziska Gritsch ihren Willen stets durch. Auch dann, wenn´s mit Nachteilen verbunden war wie als sogenannter Impfmuffel, der auf manch einen Start verzichtete. Und jetzt, da der willensstarke Tiroler Dickschädel von Amors Pfeil in Gestalt des Weltcuptrainers Florian Stengg getroffen wurde, scheidet Franziska lieber mit fast allen damit verbundenen finanziellen Belastungen aus dem ÖSV-Team statt Liebe zu opfern.

Andersrum gesagt stellt sich die streitbar-selbstbewusste Tirolerin, für die ein Nationenwechsel keine Option war, mit ihrem Trainerfreund auf vier eigene Füße, um als Privatteam unter rotweißroter Flagge gegen große Mannschaften zu kämpfen – die alten oder jungen ÖSV-Damen inklusive. Darauf jedenfalls haben sich der Skiverband und das Skisternchen eher heimlich still und leise geeinigt, ohne dass da allzu viel Porzellan zerschlagen worden wäre. Man kann und darf gespannt sein, wie sich das „Amor-Projekt“ entwickelt, mit dem Gritsch eigenen Worten nach dem Wunsch des Herzens folgt ohne Rücksicht auf Verluste.

Es hat ja in der Vergangenheit schon einige Musterbeispiele gegeben, dass so eine private bis familiäre Zweisamkeit höchst erfolgreich sein kann, auch wenn es – siehe Vater und Sohn Girardelli, die sich als alemannische Außenseiter frühzeitig vom ÖSV lösten, um drei WM-Titel, 42 Rennen, drei Olympiamedaillen und fünf große Weltcupkugeln zu gewinnen.

Und dem ÖSV wieder gereichte zum Vorteil, dass Schuldirektor Trenkwalder lange Zeit seinen Schüler Mader auch als „Skilehrer“ zu sIegen und Medaillen führte. Und dass  Herminator Maier nach dem folgenschweren Motorrad-Crash mit Andi Evers einen eigenen Vertrauensbetreuer bekam, und dass es kaum einen Marcel Hirscher für Österreich gegeben hätte, wäre nicht Vater als bärtiges Traineroriginal akzeptiert worden.

Jedenfalls liegt es an der immer noch jungen Franziska Gritsch, dass sie den starken Willen und den unbeirrbaren Dickschädel mnd eben noch nie dieit Hilfe ihres geliebten Trainerfreundes auch auf die Ski bringt und in gute Resultate umlegt. Wenn sie das schafft, dann haben beide, jetzt getrennte Seiten gewonnen. Was aber andererseits noch lange nicht heißt, dass dieses Beispiel unbedingt Schule machen soll. Ausnahmen sind eben noch nie die Regel gewesen. Bei aller Liebe…   

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