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Freerider rund um Wienerin Mandl als sportlich immer populärere Freigeister

Ob Teufelsreiter, ob Amazonen auf Brettln oder Brettern – sie scheinen keine Angst vor der Courage zu kennen, sich zwischen Felsen und über Geländekuppen zu Tale zu stürzen. Die Rede ist von den Freeridern, die keinen Weltcup haben, aber dafür als höchste Ebene die World Freeride Tour, die am heutigen Montag im Tiroler Fieberbrunn zu Gast war. Und mit dabei nicht nur der Vorarlberger Debüt-Sensationssieger auf Skiern, Max Hitzig – auch wieder die inzwischen 33jährige Manuela Mandl auf dem Board. Sie war und ist die erste in Wien geborene, in Wien aufgewachsene, in Wien schulisch wie akademisch ausgebildete Schneesportweltmeisterin, die es je gab, weil ja Trude Klecker oder Inge Lantschner nur Beute-Wiener waren.

Die Freerider sind, wenn man das so sagen kann, noch einen Grad nonkonformistischer als die Snowboarder, die freiesten aller Ski- und Board-Geister, die sich schwer bis gar nicht in starre Regularien zwängen lassen. Auch Manuela Mandl gesteht das, obschon sie ein zudem gefördertes Mitglied des Wiener Skiverbandes und dessen Präsidenten Hermann Gruber ist. Ohne jetzt Eigenlob zu spenden oder sich in Selbstbeweihräucherung zu üben, so war´s auch meine Wenigkeit, die den vordem jenseits des kleinen Insider-Kreises unaufhaltsamen Aufstieg der Wiener Kunststudentin medial auch für eine Pressekonferenz aufbereitet und Manuela damit einer breiteren Öffentlichkeit bekanntgemacht hat, dass das flache Wien mit ihr eine der wagemutigsten Wintersportlerinnen besitzt.

Im Jahr eins nach Gold gab´s für Mandl nochmals Bronze auf der World Tour, die der hohen Gefahrenquellen wegen einem elitären Exklusivklub vorbehalten ist – so wie etwa das ATP -Finale im Tennis. Ein Achillessehnenriss bei einem Ausrutscher im Aufstieg zu einem Bergfelsen unterbrach zwar die Karriere der Wienerin, die im Winter ihre Zelte in Innsbruck aufschlägt, um möglichst nahe den Bergriesen zu sein – sie tastete sich beim Comeback auch wieder zurück unter die absolute Elite, hat sich wieder unter den Top drei etabliert, zuletzt auch in Fieberbrunn, wo sie im ersten von zwei Läufen zwar einen schweren Sturz abschütteln musste, um sich dann auf Platz drei zu schieben.

Nicht nur der neue FIS-Präsident Johan Eliasch, sondern sogar die hehren olympischen Granden scheinen nicht abgeneigt, die vor allem bei der jungen und jüngsten Klientel, den Teenies und Twens, besonders bewunderten Teufels-ReiterInnen in ihren Kreis aufzunehmen, um mit ihnen auch sportlich am Puls der Zeit zu bleiben. Und dazu gehört auch die Tatsache, dass die Freeride-Freaks, nicht nur die professionellen, statt Live-TV vor allem mit Live-Streams auf Du und Du sind. Wie immer die nähere Zukunft auch ausschaut – dank Manuela Mandl gehört auch das keine 200m hoch gelegen Wien zu den Trendsettern des spektakulären Nervenkitzels, bei dem nicht Speed, sondern Spin-Doktoren des Schnees gefragt sind.

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