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Fremde Schwimmfedern und ein Präsident, der sich PR-Agentur hält und fehlende Medienpräsenz beklagt!

Der Auftakt zu den World Aquatics Championships, vormals Schwimm-WM, im japanischen Fukuoka hätte aus österreichischer Sicht kaum besser ausfallen können. Zwar rangierten die (1m-)Kunstspringer unter den Artisten unter ferner sprangen, dafür winken sowohl im Duett durch die Zwillinge der Alexandri-Drillinge eine WM-Silberne als auch im Solo durch die dritte Austro-Griechin eine Bronzemedaille. Na, wenn das keine Rückendeckung für den ziemlich großgewachsenen, ziemlich haarlosen, ziemlich vorlauten Schwimmpräsidenten ist, der ja mit anderen Quereinsteigern am liebsten heute denn morgen die Macht im ÖOC übernehmen will/wollte?

Irrtum oder besser gesagt ganz bewusste Irreführung sowohl sportlicher Behörden als auch meiner vor allem jüngeren Kollegenschaft, der von Arno Pajek und Kommilitonen im wahrsten Sinn des Wortes nicht nur ein, sondern mehrere Bären aufgebunden werden! Der Wiener aus Tirol, seines Zeichens nicht nur Rechtsanwalt, sondern auch kooptierter 7. Vize-Präsident im Europaverband, wohl als Dank dafür, dass er mitgeholfen hat, den erfolgreichen, als Mafioso hingestellten italienischen Präsidenten (57 Medaillen bei Heim-EM in Rom 2022!) und bis vor kurzem auch LEN-Boss, zu stürzen. Einmal Aufständischer, immer Revoluzzer, der auf den Geschmack gekommen ist. Halt als Quereinsteiger im eigenen Land, der sich im Gegensatz zu den von mir nicht immer hofierten oder geliebten ÖOC-Granden aber fast ausschließlich mit fremden Federn schmücken muss.

Jawohl, mit fremden Federn, denn die Alexandri-Drillinge, schon einst in Athen trainiert von der Bulgarin Albena Mladenova, wurden lange vor dem Amtsantritt des offenbar vergesslichen Advokaten eingebürgert. Und auch der Weltklassekrauler, Kurzbahn-Weltmeister und insgesamt dreifache Medaillengewinner Felix Auböck trainiert schon seit 2014 im Ausland unter Auslandstrainern. Und in den wenigen Monaten, die der Vöslauer in der Pandemie 2020 daheim verbracht hatte und dabei auch in Budapest zur Nr. 1 der Welt über 400m gekrault war, ist es dem tollen Präsidentenhecht nicht gelungen, für den alles andere denn  altklugen Rogan-Erben einen Sponsor aufzutreiben,  weshalb Felix durch Vermittlung eines griechischen Studentenfreundes im englischen Olympiastützpunkt Loughborough gelandet, bestens aufgehoben und dank der ÖOC-Unterstützung (u. a. ein rechtsgesteuertes Auto) auf der Insel auch mobil ist. Und das Auto, das die Alexandri-Drillinge steuern, kam auch vom ÖOC und nicht vom OSV.

Und eben dieser OSV, der im Kurznamen vorgaukelt, fast ein ÖSV zu sein, hat es im Gegensatz zu anderen Verbänden nicht geschafft, abseits von öffentlichen Zuwendungen und einem Flug-Bonus trotz Gold- und anderen Medaillen einen großen Sponsor an Land zu ziehen. Und das hat natürlich – sie kennen ja das Sprichwort mit dem Fisch – auch mit dem Kopf zu tun, dem es schon immer an hohem Bekanntheitsgrad und damit verbundenen guten Beziehungen gefehlt hat. Ich erinnere mich dabei an die Zeit, als der Advokat Pajek noch mein Rechtsfreund war, von dem ich aber eines höchst seltsamen Verhaltens mir als Klienten gegenüber schnell Abstand genommen habe. Auch bei einer Promi-Weihnachtsfeier, wozu ich ihn eingeladen hatte, wurde ich immer wieder gefragt, wer denn der Unbekannte in ihrer Mitte sei, der vom Dompfarrer über Krankl, Polster, Kleinmann, Kuhn und anderen Kollegen keinem ein Begriff war.

Wenn ich aber in sportbusiness.at ein Interview lese, das ein offenbar junger, dem Sport zumindest nicht sehr verbundener Kollege geführt hat, dann kann man sich nur wundern, wie sich dieser unglaublich gut vernetzte, unglaublich durchschlagskräftige, aber vor allem alten Tiroler und neuen eher linken Wien- oder OÖ-Freunden verpflichtete Super-Boss darob ärgert, dass Schwimmen in den Medien, speziell im ORF, eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt.

Das wagt ein Präsident zu sagen, der sich eine mehr als nur gut bezahlte PR-Agentur hält, der unter dem Prätext des Saubermachens jahrelang Prozesse gegen Vorgänger oder aber Renegaten geführt hat, die mit (natürlich nicht veröffentlichten) Vergleichen auch mit einem der Generalsekretäre geendet haben. Ja, seit dem Abgang von Thomas Gangel ist mit einer von Klettern und doch nicht Rudern zum Schwimmen gekommene Julia Powischer schon die dritte Person in dieser Funktion tätig. Und anders als in den goldenen Zeiten von Rogan, Podoprigora, den Jukic-Geschwistern und anderen Topleuten gibt´s keinen ehrenamtlichen Schwimmwart mehr, sondern in einer solchen Großmacht natürlich einen Sportdirektor mit kleinem Aktionsradius und großer Laptop- und wenn geht auch Reiselust.

Man hat keinen Topsponsor wie ehedem, aber man tut so, als würde man auch sportlich auf ganz großem Fuß leben, was natürlich nicht stimmt, weil die Spitze schmal ist und die Breite zweit- bis drittklassig. Das ist es, was gutmenschliche Quereinsteiger immer wieder unter den Tisch kehren, weil es sie entlarven würde. Wie viel sie von der Materie verstehen, das sei mehr als dahingestellt. Wenn ich im sportbusiness-at-Interview lese, dass sich Arno Pajek nicht nur von den Synchron-Nixen und Auböck bis Bucher einiges verspricht, sondern auch von der Ex-Junioren-Vizeweltmeisterin Lena Grabowski (200m Rücken), der Polizistin in  spe, dann ist er ein Mann von vorgestern.

Die einst so gute Lena müsste wohl Flossen anziehen, um die sieben Sekunden, die sie zuletzt hinter ihrer Rekordzeit herschwamm, in wenigen Wochen wettzumachen. Aber als Schwimmpräsident, der mehr als ein Aug aufs ÖOC geworfen hat, muss man sich ja nicht so gut auskennen. Und man kann getrost auch auf einem Aug blind sein, dass hierzulande mehr Hallenbäder geschlossen als solche mit 50m-Bahnen (Tirol, Vorarlberg, Kärnten) eröffnet werden. Statt sich dagegen mit aller Kraft zu stemmen genügt´s ja, zu beklagen, wie arm man dran ist. Die Kreativität beschränkt sich darauf, sich selbst als Revoluzzer einen Namen zu machen. Abseits vom Schwimmsport!

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