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Galaktische Träume, realisierter Fitnesstempel

Galaxy G.m.b.h.

Verkauft´s mei Gwand, i fahr in Himmel! Ein Zitat, das in einer sportiv abgewandelten Form auf den früheren Spitzen-Judoka Thomas Haasmann („I war nur zweimal  Militär-Vizeweltmeister!“) zutrifft. Er verkaufte nämlich sein höchst einträgliches Lederwaren-Business, um das Geld in Sport und Fitness zu stecken. Als Return of Investment kassierte „Hasi“ dafür Judo-Titeln in Serie mit seinem sogar durch Olympiasieger und Weltmeister verstärkten Volksbank-Galaxy-Klub, der Gegner reihenweise aufs Kreuz legte.

Da zumindest für ihn das alte Areal offenbar aus allen Nähten geplatzt war, stürzte sich Haasmann in ein wahrlich galaktisches neues Projekt dicht an der Autobahn an der südlichen Peripherie von Wien. Nach zweijähriger Planung und ebenso langer Bauzeit wurde der neue, unübersehbare Fitness-, Gesundheits- und Schönheitstempel („Da fahren am Tag 90.000 Autos vorbei!“) vom visionären Ex-Judoka aus der Taufe gehoben – beim Pre-Opening moderiert von „Ironman“ Sepp Resnik vor Promi-Gästen wie Doppelweltmeisterin  und Dancing-Star Lizz Görgl, ihrem Skikollegen Hans Enn, Rapid-Manager Werner Kuhn und anderen, die sich sicher noch Namen machen wie Fräulein Auer, das Teenie-Tennistalent.

„Das Ganze hat nicht nur mehr als zehn Millionen gekostet“, so der ebenso stolze wie auch von budgetären Corona-Folgen getroffene Mittfünfziger Haasmann. Daher auch der seufzende Nachsatz: „Und zehn Jahre meines Lebens!“ Dafür hat er aber ein wahres Schmuckstück direkt an die Straße stellen lassen, das ins Auge springt – auch bei Nacht mit dem illuminierten 18×10-m-Kleinfeld auf dem Dach des mehrstöckigen Haues , wo nicht nur Fußball gespielt werden kann. Darunter gibt´s den Fitnesstempel, aus dem vom Ex-Judoka aber ausgerechnet das Judo-Training (Wieder möglich, aber maximal Zehnergruppen“) ausgelagert und ins BSZ Südstadt transferiert wurde. Jetzt ist auch mit den neue Abstandsregeln („Bei uns zwei Meter“) viel Platz sowohl für Konditionsübungen von Aerobic bis hin zur Kraftarbeit auf neuesten Maschinen als auch für die Gesundheits-Schiene und Beauty-Line, um die sich bestens ausgebildete und diplomierte Spezialisten wie Doktor Krenn kümmern.

Kurzum, Freund Haasmann, der im Herbst mit seinem Klub auch als Wiener Mannschaft des Jahres geehrt worden war, hat an alles gedacht und so gut wie auf nichts vergessen. Außer darauf, dass ihm Corona beim Bau und auch jetzt mit allerlei Ein- und Beschränkungen etliche Striche durch die (Millionen)Rechnung gemacht hat. Was die (Mitglieder)Preise betrifft, so sind sie nichtsdestotrotz mehr als nur sozial. Bei 500 Euro im Jahr oder einen Tausender für 30 Monate („Das macht einen Euro am Tag!“) lässt sich fürwahr sagen: Hereinspaziert, hereinspaziert, hier gibt es galaktische Fitness zum kleinsten Preis. Ja, würd´s nur mehr solcher Idealisten geben wie den erfolgsgläuigen Thomas. Leider kommen investitionsfreudige Ex-Spitzensportler wie  „Hasi“ in Abwandlung eines anderen Zitats halt doch eher allein…

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