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Großes Ukraine-Finale und nicht nur von Arnie-Frage begleitete Rangnick-Premiere

 Der vorletzte Akt im Countdown zur umstrittenen Fußball-WM in Katar ist vorbei, jetzt geht es für die weltweit so gut wie unumstrittenen neuen Lieblinge aus der Ukraine im Grande Play-off-Finale darum, gegen den Österreich-Bezwinger Wales mit dem Endrundenticket ein sportlich bejubeltes Happy End zu feiern. Anders als bei Eurovision Song-Contest allerdings kann die Fahrtkarte ins Emirat ebenso wenig verschenkt werden wie ein kampflos errungener WM-Titel, also muss gespielt werden. Und wer weiß, ob die von Polen (allerdings ohne Stars Bale und Ramsey) besiegten, oft unterschätzten Terrier aus dem Südwesten der Insel da so mitspielen wie die Schotten, die mit Klasse und Toren beim 1:3 geizten…

Wenn wir schon beim Mitspielen sind, so wird bei der ÖFB-Teamchef-Premiere des Ex-Oberbullen Ralf Rangnick im Nations-Cup-Duell mit Kroatien in Osijek die erste Probe aufs Exempel zu sehen sein wird, wer dem neuen Lauf- und Kampfstil zu folgen gewillt ist. Von unser aller Arnie, also Arnautovic, dem begnadeten Ballesterer vorm Herrn, habe ich zuletzt vernommen, dass er sich wie in seiner Familie als großer Bruder fühlt und selbstredend im höheren Interesse alles macht, was der Teamchef sagt. 

Was den Refrain vom RedBull-Fußball betrifft, so scheinen zwei Herzen in Arnies Brust zu schlagen, weil er zwar betont, wie toll sich die Salzburger zum Wohle unseres Fußballs entwickelt hätten, zum anderen aber will er von ÖFB-Bullen-Team nichts wissen. Jetzt bin ich nur gespannt, wer über seinen Schatten springt und sich untreu wird. Im Klartext: Opfert Rangnick für ihn teilweise seine Linie? Oder spornen neuer Chef und neue Herausforderung die Lauffreude des nicht mehr taufrischen Arnie so an, dass der Ballkünstler auch gegen den Ball wie ein Rennpferd galoppiert? Allein, mir fehlt der Glaube …

Und mit einiger Überraschung hab´ ich auch gelesen, wie knackig die hohe Intensität schon die ersten nur 75 Minuten langen Einheiten unter Ralf Rangnick gewesen sein sollen, was ja andererseits wieder den Umkehrschluss zulässt, dass es vordem für die Teamspieler etwas gemütlicher zugegangen sein muss. Jetzt stellt sich natürlich auch die Frage, inwieweit der frische Wind am Ende einer klangen, kräfteraubenden Saison für neue Energie sorgen kann oder womöglich sogar noch Substanz kostet.

Egal, was man hinterfragt, egal wie man alles dreht oder wendet, angesichts der drei Gegner, die in vier Spielen binnen drei Wochen da auf uns zukommen mit Welt- und Vizeweltmeistern oder EM-Semifinalisten, der eine oder andere Teilerfolg gegen Kroaten, Franzosen und Dänen wäre schon eine gesunde Basis, um auf künftige WM- und Euro-Qualifikationen aufzubauen.  Alles andere wäre ein solches Wunschdenken wie ein sportlich errungener WM-Titel für die kriegsgebeutelte Ukraine …

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