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Hasi & Southampton: Beste Trainingsqualität, größte Erfolgschancen

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Ich kann Sie beruhigen, falls sich keine Ereignisse überstürzen, so findet heute der fast schon tägliche Alaba keinen Platz, wird über den mit einigen Gazetten immer noch gut vernetzten David außer dieser Einleitung kein Wort verloren – nur noch insofern, dass er im „Bundesliga-Gipfel“ gegen Dortmund das Glück des Tüchtigen hatte, weil sein Schuss nach dem (von Müller abgespielten) Freistoß vom Franzosen Meunier ins Borussen-Tor abgefälscht worden war. ,Aber davon war nur am Rande die Rede, Tor ist schließlich Tor…

Wie gesagt, es geht nicht um ihn, sondern um Ralph Hasenhüttl, dessen historischer Himmelsturm an die Spitze der Premier League erwartungsgemäß nur eine Momentaufnahme wurde. Viel interessanter als das erstmalige, wenn auch nur kurze Intermezzo des Ex-Abstiegskandidaten Southampton an einer Tabellenspitze der Premier League fand meine Wenigkeit das Post-Match-Interview des Grazers. Da sprach keine übertriebene Euphorie aus Hasenhüttl, da ging mit ihm keine Begeisterung durch, da hörte man vor allem viel Lob über seine Mannschaft, in der man kaum einen Spieler mit großem Namen findet, die aber auch ohne ihren verletzten, torgefährlichsten (National-)Stürmer Ings viele Chancen herausgespielt hatte und gegen Newcastle United noch klarer als 2:0 hätte gewinnen können, eigentlich müssen.

Einerlei. Hasenhüttl befand sich mit seiner Kurz-Analyse auf den Spuren von Berti Vogts, dessen Motto in Anlehnung an seine eigene Karriere bekanntlich hieß: Der Star ist die Mannschaft! Natürlich sind´s Ausnahmekönner, die den Unterschied oft ausmachen – aber auch nur dann, wenn die Elf bestens funktioniert, schau nach beim FC Barcelona, da macht derzeit Messi allein auch keine Mannschaft. Noch interessanter und noch wichtiger als den Hinweis auf das gute Teamwork fand ich jedoch die Hasenhüttl-Aussage, dass Southampton diesen Höhenflug einem ganz anderen, aber dem vielleicht wichtigsten Talent seiner Spieler verdanke. Und das wäre? „Wir versuchen täglich, das Niveau und die Qualität im Training immer weiter zu erhöhen, das ist für mich der entscheidende Fortschritt. Je mehr wir uns da verbessern können, umso besser werden wir spielen!“

Andersrum gesagt: Wer lernt, im Training an und über die Grenzen zu gehen, wer lernt, in simulierten Situationen seine Stärken zu behalten, aber Schwächen zu minimieren, der hat´s im Ernstfall zumindest leichter, sein Potenzial zu steigern und auch auszuschöpfen. Simpel ausgedrückt lautet die Kurz- und Erfolgsformel: Übung macht den Meister, weil keiner davon vom Himmel fällt. Die Worte des Grazers haben mich an jene seines steirische Landsmannes Thomas Muster erinnert, der seinerzeit als Daviscup-Captain und Roland-Garros-Ehrengast in Paris seinen alles andere denn untalentierten Nachfolgern den Vorwurf gemacht hat, „dass ihnen die harten Drills nach relativ kurzer Zeit meistens auf die Nerven gehen oder zu anstrengend werden – und sie lieber ein paar Matches gegeneinander spielen.“

Ganz anders war´s bei Dominic Thiem unter der jahrelangen Obhut von Günter Bresnik, das weiß ich aus erster Hand, schließlich konnte ich mich bei Lokalaugenscheinen in der Südstadt-Vorbereitung oder bei Turnieren wie in Nizza und Hamburg etc. davon selbst überzeugen. Und darum ist nach dem „Tom-inator“ nun auch aus dem „Domi-nator“ ein Grand-Slam-Sieger geschlüpft, der dazu die Chance hat, irgendwann in absehbarer Zeit die Nummer 1 zu werden. Dass dabei auch der tägliche, oft stundenlange, von Bresnik vorordnete  Drill unter unterschiedlichsten Wetter- und Belag-Bedingungen eine Hauptrolle gespielt hat, steht abseits von Gerichtsklagen wohl außer Streit. Und es besteht auch kein Zweifel, dass der Fußball-Trainer Ralph Hasenhüttl mit seinen Prinzipien und Aussagen im Endeffekt den Kern der Sache trifft – und ihm a la longue trotz ganz normaler Rückschläge die Erfolge recht geben werden. Wär´s anders, hätte er auch nach der historischen 0:9-Pleite im Vorjahr nicht jetzt den kurzen Himmelsturm seienr „Saints“ erlebt…

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