Metzger.Live

Hinter Erfolgen von Sturm-Graz und Ilzer steht nicht nur Glück des Tüchtigen

 Zur Halbzeit waren sich alle angesichts des torlosen Unentschiedens darin einig gewesen, dass Sturm Graz in der vermeintlich chancenlosen Revanche fürs 0:6 gegen Feyenoord Rotterdam mehr Glück als Verstand gehabt habe. Da hätte auch niemand ahnen können, dass die Grazer nach der Pause alles auf den Kopf stellen, am Ende zu Sturm-Läufen ansetzen, in der Nachspielzeit das Match sogar gewinnen und darum auch im Europacup überwintern würden. Nach 97 Minuten hatten die „Blackies“ das Glück des Tüchtigen beim Schopf gepackt, um in einem packenden Duell mit 1:0 zu gewinnen. Ja, so ist Fußball, bei dem nicht immer, aber immer wieder sich die These bestätigt, dass du die Tore, die du nicht schießt, irgendwann kriegst. Und wenn´s fünf nach 12 ist wie Feyenoord Rotterdam in Graz!

So verständlich der Ärger des holländischen Trainers, so emotional der Freudenausbruch nicht nur des Torschützen, über den die anderen Spieler eine Traube bildeten, auch und vor allem der Jubel-Sturm von Trainer Christian Ilzer. Lassen wir einmal das halbe Dutzend in Rotterdam zur Seite, so muss man sich nach den unentschiedenen Spielen gegen Lazio Rom und den Heimsiegen gegen Midtyulland und Feyenoord zwangsweise fragen: Warum hat eben dieser Ilzer nicht nur mit dem Glück des Tüchtigen, sondern offensichtlich konsequenter Arbeit bei Sturm in Graz erreicht, woran er bei Austria in Wien gescheitert ist?

Nach dem Siegestor in der Nachspielzeit gegen Feyenoord ging die Freude mit SturmGraz-Trainer Christian Ilzer.

Hat´s etwa damit zu tun, dass dort mehr an einem Strang gezogen wird und weniger Drittabschlagen herrscht, wie es ja bei den Wiener Traditionsklubs offenbar seit Jahren immer wieder zu hören oder auch zu lesen ist, man schaue nur nach Hütteldorf, wo demnächst mit einem Führungswechsel womöglich eine neue Opposition für Unruhe sorgt. Und bei Austria war´s ja in konkursreifen Zeiten kaum anders.

Während Sturm also mit Einsatz aller körperlicher, mentaler und am Ende auch spielerischer Mittel das internationale Überwintern sicherte, war die Wiener Austria mit dem 1:1 gegen Lech Posen davor schon aus der neuen Conference League ausgeschieden – mit viel Pech und ohne Glück des Tüchtigen, das Spieler wie Trainer Manfred Schmid nicht verwöhnte. Ja, hätten die Violetten die Tore geschossen, die sie hätten schießen können oder müssen, dann … ? Es wär´ zu einfach, das Aus in Europa und manch Rückschlag in der Meisterschaft nur mit dem Glücksvögelchen zu erklären, das halt den Wienern davon- und den Grazern wie den Salzburgern zugeflogen ist. Im Endeffekt gibt´s keine Wirkung ohne Ursachen, denen man immer und überall auf den Grund gehen muss. Ob so oder so…

Die mobile Version verlassen