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Horrorsturz des Topstars Sarrazin als Fanal und Signal für Verantwortliche

Ja, dieser Metzger, dieser Negativist, mehr noch, diese Kassandra, die es gewagt hat, die Vor-Silvester-Abfahrt auf der berühmt-berüchtigten Stelvio in Bormio mitten im weihnachtlichen Stress aufs Korn zu nehmen, ist damit so falsch nicht gelegen. Ja, welch ein Wink mit dem Zaunpfahl! Kaum war der Blog veröffentlicht, kaum das zweite Training auf der teils  vereisten Natur-, teils schnittigen Kunstschnee-Abfahrt im Gange, da hielt die Skiwelt den Atem an, weil nicht irgendein Nobody der Speed-Szene, sondern der Vorjahrs-, Kitzbühel-Doppelsieger, Trainingsschnellste und Topfavorit Cyprien Sarrazin einen Horrorsturz baute mit so etwas wie einem Salto rückwärts, bei dem er mach dem harten Aufprall mit Kopf und Rücken das Sichereisnetz durchschnitt.

Alle, die Augenzeugen waren, packte mit dem Schrecken auch die nackte Angst, dass ganz Schlimmes passiert sein könnte. Es dauerte lange, ehe Sarrazin geborgen, gut verpackt und mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden konnte. Auch angesichts dessen, dass es die längste Zeit keine ärztlichen Bulletins gab, hatte man ein mulmiges Gefühl – und konnte nur hoffen, dass stimmt, was die französische Sport-Bibel l´Equipe nach Rücksprache mit dem Skiverband zunächs schrieb, dass das Sturzopfer bei Bewusstsein wäre und vor allem über Schmerzen im Knie klage. Die letzten Duagnosen allerdings sprachen dann eine andere Sprache mit einer Gehirnblutung,  Intensivstation und Notoperation. Also nicht halb so schlimm, sondern besonders besorgniserregend. Dabei hatte der Franzosen-Star noch das Glück, dass er einen Airbag trug, der ihn noch vor zusötzlichen Wirbelschäden schützte. Auch ein Fingerzeig an Vincent Kriechmayr und Konsorten, sich zu überlegen, ob sie sich nicht doch besser dazu entschließen sollten, diesen Airbag verpflichtend zu tragen statt sich Ausnahmegenehmigungen wegen der unabgebehmen Passform zu besorgen.

Aber das ist wieder ein  eigenes Kapitel in einem Highspeed-Sport zwischen Ski und Knie, Herz mit Hirn und ohne Knautschzonen oder gar Karbonzellen wie bei den bestens geschützten Formel-1-Piloten. Viele Horrorstürze, die  mehr oder minder auch Topkarrieren beenden, sollten ein Fanal und Signal sein, auch bei der Terminisierung von Weltcuprennen aus Publicity-Gründen nicht allzu frivol mit der Gesundheit der Ski-„Piloten“, die mit bis zu 150 Sachen zu Tal brausen, zu spielen. Es grenzt mit Rücksichts- auch an Verantworungslosigkeit. Vorbeugen ist immer besser als später dann zu  heulen. Und das hat mit einer Kassandra gabz sicher nichts zu tun. 

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