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Hütter und Monaco als Musterbeispiele, Erfolge für sich sprechen zu lassen

Es wurde alles andere denn ein Auftakt nach Maß für unsere Meister- und Exmeister-Klubs in der Champions League, wobei Sturm auswärts in Guingamp gegen Stade Brestois beim 1:2 noch bessere Figur machte als Salzburg beim 0:3 in Prag gegen Sparta, noch dazu ohne den bald verletzten Abwehrchef. Klar, dass das ein enttäuschender Start in die Millionenliga war, in  der es unabhängig von Ergebnissen aber als gar nicht so schwachen Trost immerhin schon ein paar Millionen am Konto gibt.

Bewusst muss uns jedoch sein, dass die heimischen Klubs,  die immer wieder gegen gutes Geld ihre besten Spieler verkaufen (müssen), mit jungen Starlets und ohne echte Topstars halt bestenfalls für die eine oder andere kleinere Sensation gut genug sind – und man sie nicht an einem Nationalteam mit fast nur Legionären aus ganz Europa messen darf. Und auch dort war ja, Gruppensieg hin oder her, danach obschon unter dramatischen Verhältnissen gegen die Türkei mit lauter Türken aus allen Ländern dann Endstation …

Wie gesagt, die Österreicher-Klubs und auch Auslandsvereine mit einem Nationalspieler wie Feyenoord mit Trauner erlebten Pleiten – im Gegensatz zu Trainer Adi Hütter, der einen 2:1-Heimsieg mit dem AS Monaco gegen den FC Barcelona unter Hansi Flick feierte. Wenn manch einer meint, das wäre ja kein Kunststück gewesen, weil ja die Katalanen über weite Strecken nach einem Ausschluss in Unterzahl hätten spielen müssen,  so bin ich da ganz anderer Meinung, weil sich die Voraussetzungen durch immer neuere Reglements und Anpassungen am neue Herausforderungen oder aber Situationen wie die Corona-Pandemie geändert haben.

Anders als früher ist’s nämlich zu zehnt gegen elf angesichts der immer besseren Kondition und Ausdauer der Vollprofis einerseits, des von Null in einigen Jahrzehnten auf fünf Wechselspieler erhöhten Austauschkontingents ebenso wie ausgeklügelter taktischer Systeme andrerseits nur noch eine halb so dramatische bis schlimme Unterzahl. Andersrum salopp gesagt: Kürzere Arbeitszeiten für vermehrte Laufarbeit und erhöhte Kampfbereitschaft dienen inzwischen als Ausgleich.

Wie schon als Spieler, der einst für Salzburg wichtige Tore schoss, so nahm Adi Hütter auch als (Erfolgs) Trainer so etwas wie ein Underdog-Image mit, ein bisschen vergleichbar mit jenem eines Oliver Glasner, die beide erst so richtig ernst genommen worden waren, als sie mit der Frankfurter Eintracht in der Europa League für Furore mit Semifinale und Sensationssieg sorgten. Irgendwie witzig, dass just der der große FC Barcelona zu den „Opfern“ beider Trainer gehört, denn vor Hütters Sieg im Stade Louis II im Fürstentum hatte Glasner den Millionenklub im katalanischen Fußballtempel Nou Camp so zerzaust und entzaubert, dass er schließlich als Objekt englischer Begierde auf der Insel (der finanziellen Seligkeit) sozusagen im Kristall-Palast im Londoner Süden gelandet ist.

Gerade am Beispiel dieser beiden früher unterschätzten Trainer zeigt sich, dass der Prophet im eigenen Land solange wenig bis nichts gilt, bis er auf dem Umweg über Titel und Sensationssiege im nahen oder fernerer Ausland <zu einem der Aushängeschilder unseres Fußballs stilisiert wird. Was die Erfolge der beiden, aber die lange jAHREängste Zeit auch eines Ralph Hasenhüttl in der Premier League aus meiner Sicht noch aufwertet, das ist die unleugbare Tatsache, sie eben diese och dazu in Fremdsprachenländern erringen oder erreicht haben.

Und was den Monaco-Sieg gegen Barcelona betrifft, so kann ihn Adi Hütter mit einem lachenden, aber Salzburg mit einem weinenden Auge betrachten, denn in der Mannschaft des Fürstentums, des aktuellen Dritten der Frankreich-Liga, spielten mit Köhn, Camara und Minamino drei ehemalige Salzburg-Bullen und dazu noch ein ehemaliger Hütter-„Mönch“ (Zakaria) aus Gladbach. Gute Spieler wissen, was sie an einem guten Trainer haben.

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