Na, da schaun´s schön, die Kicker, gell?! Gold, Silber, Bronze für die Rand- und Fun-SportlerInnen in Tokio, dafür ka Musi und ka großes Geld für die Rapidler, die im Duell um den Futtertrog gegen Sparta in Prag leider nur zweite Sieger, also erste Verlierer waren. Na ja, wer daheim gegen Hartberg mit 0:2 (von Gnaden des VAR nicht höher) verliert, für den ist dann ein 0:2 in Prag sowieso noch „spartanisch“ ausgefallen, nicht wahr? Und da, allerdings nur in aller Freundschaft und ohne Druck, die verjüngten Bullen aus Salzburg den spanischen Meister Atletico Madrid mit 1:0 heimschickten, kann man sich ja locker und leicht ausmalen, in welche Richtung die heimische Meisterschaft marschieren wird.
Ausmalen als Stichwort. Was das betrifft, in sportliche Prognosen gefasst, sind ja unsere (Chef-)Olympier längst mit den Aussagen zu den tatsächlich schon großen Erfolgen gewachsen. Wozu unter anderen die fabelhafte Idee gehört hat, unserer unerwarteten, goldigen Auslands-Österreicherin Anna Kiesenhofer zur Feier des Sensations-Olympiasiegers ein teures Rennrad zu spendieren, ganz so, als würde sie von ihrem (allerdings gewiss nicht geizigen, sondern eher dankbar spendablen) Ausrüster keines mehr kriegen. Oder, um das österreichisch populistisch so zu formulieren: Das wäre so, als würde man einem olympischen Abfahrtschampion einen hochentwickelten Abfahrtsski schenken! Das zeugt natürlich von virtueller Insiderkenntnis und damit verbundenem, virtuellem Feingefühl, um das bescheiden auszudrücken.
Und da es nach dem Judo-Silber zuletzt leider wieder nur finales Blech gab, so ist am fernen Horizont zwar kein derzeit geradezu fieberhaft herbeigesehnter Regenbogen am Horizont aufgetaucht, aber ein goldener Cirrus-Streifen in Gestalt eines – na, da haben wir´s wieder – Auslandsösterreichers. Ja, da hat sich die Golf-Welt zu europäischer Morgenstund´ die Augenausgerieben, um genau zu sehen und zu glauben, dass der seit zehn Jahren in den USA lebende und auf der US-PGA-Tour spielende Wiener Architektensohn Sepp Straka beim zweiten olympischen Golf-Turnier seit 100 Jahren nach einer tollen 63er-Auftaktrunde das elitäre, mit Major- und Turniersiegern gespickte 60er-Feld anführt. Und auch der zweite Golfer, Andi Schwab, Sohn eines Olympia-Bobfahrers und Sporthilfechefs etc. i. R., liegt nach einer 69er-Runde noch im vorderen Feld und auf der Lauer.
Nicht auszudenken, wenn am Ende noch ein ehemaliger Juniorenstar aus dem Strobach-Dorado Fontana, damals übrigens so nebenbei Teamkollege meines Sohnes und Protagonist eines Berichtes aus meiner Feder im „Presse“-Golf-Magazin, der Welt ein Loch schlagen sollte. Nicht auszudenken, welch Luftsprünge all jene dann machen würden, deren größtes aller Verdienste es war, die Damen und Herren einzukleiden und rund um die Welt zu schicken, um als große Söhne und/oder Töchter den Ruf der alten Heimat auf sportliche Weise zu unterstreichen. Hoffentlich hilft das Daumendrücken für die weiteren Olympioniken in spe mehr als für die vom Elferpech geschüttelten und dyann n och vom späten 0:2 gebeutelten Rapidler in Prag.