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Innsbruck und Austria oder: Kampf der Unverbesserlichen um Lizenzen

Nichtgenügend, setzen und warten, wie es weitergeht. Das trifft im Bundesliga-Lizenzierungs-Verfahren mit dem Hauptstadtklub St. Pölten vor allem auf den krisengebeutelten Exmeister Wacker-Innsbruck ebenso zu wie, was man an sich nicht mehr erwartet hätte, auf den zuletzt sportlich konsolidierten Rekord-Pokalsieger Austria. Beschränken wir uns einmal in der näheren Betrachtung auf dieses mehr oder etwas weniger traditionsreiche Duo der ersten und zweiten Spielklasse, dem im schlimmsten Fall die Relegation droht. Dass bei den Tirolern seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, in einer schludrigen Art und Weise gewirtschaftet wird, ist ja hinlänglich bekannt, dass ein Verein sich aber von einem mutmaßlichen Halsabschneider trennt, um sich dem nächsten in die Arme zu werfen, das bedarf schon einer gehörigen Portion an Leichtsinn, wenn nicht wirtschaftlicher Unbedarftheit, um das vorsichtig-sorgsam auszudrücken.

Wie es am Tivoli weitergeht und ob es überhaupt ein Weiterkommen gibt nach dem Deja-vu-Erlebnis, das steht noch in den Sternen – wie die Antwort auf die Frage, wer offene Gehälter und Forderungen zahlt, wenn sie das Gericht einfordert. Der neuerliche und womöglich wieder tiefe Fall des ehemaligen Tiroler Platzhirschen aber wirft zumindest für mich und bei mir die Frage auf, ob nicht auch die Zweigleisigkeit mit dem einstigen Satellitenklub Wattens, der jetzt (noch) oben spielt, mitverantwortlich für das Desaster ist.

Natürlich auch deshalb, weil sie sich – verschärft durch die Corona-Pandemie – gegenseitig mit noch spendablen Sponsoren, aber auch bei Bundes-, Landes und Stadtmitteln gegenseitig die Butter vom Brot nehmen. Falscher Ehrgeiz auch der Kleineren, es den Groß(kopfert)en zu zeigen, ist eine der Wurzeln allen Übels. Ebenso wie die Unart bis Arroganz vieler Funktionäre, die Wunsch und Wirklichkeit verwechseln, um sich solange in den eigenen Sack zu lügen, bis das Schlamassel perfekt ist.

Innsbruck ist ein mittlerweile leidiges Kapitel, die ruhmreiche Austria das andere. Kaum hatte oder hätte man gedacht, dass der abgesegnete Einzug des Ex-LASK-Vize und Ex-Teamspielers Jürgen Werner mit seiner Gruppe die Violetten aller Sorgen entledigen würde, da kam doch alles anders. Obschon natürlich alle bei Austria wussten, wann Deadline ist für den Lizenzantrag, so scheinen sie die nötigen Hausaufgaben halt nur teilweise und unbefriedigend erledigt zu haben. Andersrum: Wo munter weitergewurstelt wird in der Hoffnung auf einen (Millionen)-Segen von wem auch immer von oben, dann geht eben auch das Weiterzittern um eine Lizenz in die nächste Runde.

Und da dem so ist wie es ist, darf man den Herrn Werner doch fragen, wie es um die Investoren steht, die er versprochen hat. Eigentlich hätten sie ja schon längst an Bord sein sollen, bevor der Antrag auf Spiellizenz gestellt wurde. Nur zu hoffen, dass die Austria aus dem Schaden klüger geworden ist, den vor einem Jahr die nicht zahlungswilligen georgischen (Schein)-Investoren angerichtet hatten. Da muss ei auch den Herrn Werner bei der Ehre und, sofern möglich, beim Börserl packen…

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