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Kurzfristige Absage und wachsende Zweifel – was ist los mit Dominic Thiem?

Als Tennisfan macht sich immer mehr Sorgen, was mit Dominic Thiem und seinem rechten Pratzerl wirklich los ist? Irgendwie höchst seltsam, dass ein so erfahrener Weltklassespieler, 16facher Turnier- und dazu noch US-Open-Sieger, erst im Countdown zum Comeback merkt, dass er noch nicht konkurrenzfähig ist. Na ja, Vorsicht ist die Mutter aller Weisheiten, weshalb es auch nicht angebracht und richtig wäre, falsche Schlüsse aus der neuerlich, aber umso kurzfristiger verschobenen Rückkehr in die Schau- und darauf dann auch in die Tour-Szene zu ziehen. Aber irgendwas, dieses Eindrucks kann sich unsereins schwer erwehren und entziehen, irgendwas also läuft beim Thiem-Team offenbar nicht richtig rund, passt nicht richtig zusammen, stimmt unter dem Strich nicht, auch wenn solche Arten von Verletzungen, dummerweise noch an der Schlaghand, natürlich langwierige (Heil-)Prozesse nach sich ziehen.

Seit Zirkusprinzessin Lilli Paul-Roncalli ihn begleitet, scheint Tennis mit Trainer Massu nur zweite Liebe.

Trotzdem meine ich, dass ein Tennisspieler dieses Kalibers ja schon, bevor er in die Emirate jettet, spüren und somit auch ahnen, nein: wissen müsste, ob er wirklich bereit ist, voller Tatendrang, mit knallharter Schlagkraft und wachsender Schlagsicherheit mit anderen Größen, die aus Operationen und langen Pausen kamen und kommen, die Bälle in Abu Dhabi zu wechseln. Diese Kurzfristigkeit der Absage zu einer Exhibition ohne Erfolgsdruck oder Punktezwänge, die auch sein TV-Partner eigens für ihn ins Programm genommen hatte, stimmt eher nachdenklich. Na Servus, das werden sich die engen Thiem-Freunde in Salzburg gedacht haben, weil ihr größter Trumpf weiter im Talon bleibt und die anderen Asse, die sie aus dem Ärmel ziehen können, also weder Nadal noch Murray, geschweige denn Ersatz Shapovalov, ohne patriotischen Thiem-Bezug halb so zugkräftige Quotenbringer sind.

Bruder Moritz´22-er  wurde mit Massu (l.) und Lilli  gefeiert, das Comeback aber bleibt im dunkeln.

Sei´s drum, nicht nur für mich stellt sich über diese Absage hinaus die Frage, was wir im neuen Tennisjahr von Dominic Thiem erwarten können oder auch dürfen? Wie schwer es ist, nach langen Turnierpausen und fehlender Wettkampf-Spielpraxis zurückzukommen, das sieht man ja trotz immer wieder aufblitzender Brillanz auch beim dreifachen Grand-Slam- und zweimaligen Olympiasieger Andy Murray, der sich über jeden Sieg und jede überstandene Runde bei Turnieren freut wie in den Anfangszeiten seiner tollen Laufbahn. Darum schwankt man zwischen Hoffen und Bangen bei der Antwort auf die Gretchenfrage, ob mit Dominic Thiem auch die heimischen Tennisfans eine tolle zweite Halbzeit seiner jäh und so lange schon unterbrochenen Karriere erleben und bejubeln dürfen. Vielleicht müssen uns wir alle mit ihm in Geduld üben, ob und wenn wann ihm die Stunde schlägt…

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