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Lebensgefährliches Leben…

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Das Leben ist lebensgefährlich. So hat es einst der grandiose deutsche Satiriker Erich Kästner formuliert. Erst recht gilt das natürlich für jene ganz andere Risikogruppe, die zumindest ihre Gesundheit, wenn nicht das Leben aufs Spiel setzt wie fast alle Sportler, die vom Temporausch off Speedlimit gepackt sind. Wie Autorennfahrer, wie Abfahrtsläufer, wie jene Zweiradakrobaten, die am Wochenende in Spielberg sowohl im 250er- als auch im MotoGP mehr als nur einen Schutzengel benötigten, um halbwegs heil davonzukommen. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, hätten Motorradteile des in einer Kurve gestürzten Johann Zarco in der nächsten mit Valentino Rossi den populärsten und mit Maverick Vinales seinen derzeit schnelleren Teamkollegen getroffen! Es waren nur Zentimeter, die das Rennen von einer der schlimmsten Tragödien in diesem knallharten Business trennten – eine Neuauflage einer fatalen Sturzfolge, die nur eine Stunde davor die nicht gerade weichgespülte Szene erstmals an diesem Sonntag in so etwas wie eine Schockstarre versetzt hatte.

Über diesen Kelch, der gerade noch vorbeigegangen war, wurde Montag mit aktuellen und ehemaligen Sportstars im Servus-TV diskutiert, wobei alle Beteiligten durch die Bank zum  Ausdruck brachten, dass die lebensgefährliche Herausforderung eben ein (Bestand)Teil ihrer ungebremsten Leidenschaft ist. Beim mehrmaligen Anblick der Sturzorgien in den gleichen Kurvenfolgen in verschiedenen Klassen wurde nicht nur mir drastisch vor Augen geführt, wie schmal der Grat zwischen Leben und Tod, zwischen Siegespodest und Rollstuhl (wie bei Bruder und Sohn von Motocross-Exweltmeister Heinz Kinigadner) sein kann. Mir schwante dabei auch, dass abgesehen von Fahrfehlern und technischen Defekten der Teufel womöglich auch im Detail des RedBull-Ring-Designs stecken könnte.

Wie kommen Sie darauf, so werden Sie fragen? Nichts anderes als eine absurde Idee? Gegenfrage: Kann sein, was eigentlich nicht sein dürfte, dass ein Zweirad, das sich selbstständig gemacht hat, kerzengerade, aber womöglich schon zweigeteilt, auf kürzestem Weg in die nächste Kurve rast, um dort …? Spekulieren wir lieber nicht! In Motorsportzeiten wie diesen, in denen mit allen möglichen technischen Mitteln alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, sollte es möglich sein, diese fatale Kurvenfolge auf dem Reißbrett zumindest noch einmal zu  hinterfragen und zu überdenken, wenn nicht zu ändern, damit sich was ändert.

Was auf vier Rädern nur halb so schlimm ist, das könnte für noch so gute Zweiradartisten im schlimmsten Fall nicht nur mit erschreckenden Bildern, sondern ganz schrecklich enden. Nicht immer fahren und fliegen schließlich so viele Schutzengel mit wie zuletzt in Spielberg. Darauf kann und darf man sich bei allem (Millionen-)Aufwand, der rundherum betrieben nicht, nicht verlassen. Wie aufs Motto: Guat is ´gangen, nix is g´schehn. Auch wenn das Motorsportleben lebensgefährlicher ist als viele andere…

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