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Maurer namens Timon, den wenige kennen, der aber Kajak-Geschichte schreibt

Was sagt Ihnen der Name Maurer? Nein, nicht von einem Handwerker ist die Rede, Nicht von der grünen Klubchefin Sigi. Nicht von Michael Maurer (ASKÖ-General) oder Sohnemann Philipp (Eishockey). Und auch nicht von Lutz Maurer, dem TV-Sportler, der uns jahrelang mit Bernd Seidel das „Land der Berge“ näherbrachte. Die Rede ist von Timon Maurer! Aber wer soll das sein? Die meisten (Kollegen), die man fragt, werden sagen: Nie gehört! Ja, für Normalverbraucher noch eine so gut wie unbekannte Größe mit einem ungewöhnlichen Vornamen aus dem Altgriechischen, wo es so viel wie der Ehrenwerte, Angesehene bedeutet.

Dabei hätte sich der 21jährige aus Sankt Andrä-Wördern bei Greifenstein an der Donau diese Anrede schon als Jung-Twen verdient. Schließlich triff auf ihn zu: Nomen est Omen! Bei Timon Maurer handelt sich nämlich um das größte männliche Talent seit Jahrzehnten im olympischen Flachwasserpaddeln. Während es durch Viktoria Schwarz (nach WM-Silber mit Petra Schlitz) und Yvonne Schuring sogar WM-Gold gab, paddelten die Herren der Schöpfung nur hinten nach, auch das große Junioren-Talent Christoph Kornfeind entpuppte sich letztlich nur als unerfüllter Hoffnungsträger.

Bei Timon Maurer aber schaut´s anders und viel besser aus. Er war durch ein Ferienspiel in Greifenstein als Bub eher zufällig zum Kajak-Sport gekommen, aber die Sportliebe auf den ersten Blick ließ ihn nicht mehr los. Inzwischen paddelt Timon als Solist im Einer nicht mehr für den Stammklub in St. Andrä-Wördern, sondern bei Schwarzweiß Westbahn auf der Regattabahn in der Kuchelau zwischen Wien und Klosterneuburg, wo er ins Gymnasium gegangen ist. Dort, beim klassischen Kajak-Traditionsverein SWW, hat er auf dessen alten Tag´ auch noch Max Raub (2019/93) kennengelernt, der mit Partner Wiedermann zwei olympische Bronze und je einmal WM-Gold und WM-Bronze gewonnen hatte, Vorgänger der Weltmeister und Olympiadritten Pfaff-Seibold. Auch Seibold (79), der aus Klosterneuburg stammt, ist Maurer ein Begriff. Und als Medaillengewinner auch Vorbild, was alles auch für österreichische Au0enseiter möglich ist…

Bevor für Timon der Final Countdown zu den Kanu-Europameisterschaften im Zuge eines Mini-Olympia bleibt er als Kin München einsetzt, hat er heuer schon internationale Wellen geschlagen, sich im Doppelpack über 500m und (die olympischen) 1000 Meter bei der U232-Europameisterschaft vergoldet und dazu beim Weltcup in Posen (Polen) einen historischen Coup geliefert. „Als Dritter ist mir der erste Podestplatz für einen Österreicher seit 1983, ich glaub´ seit Bachmayer, gelungen!“

Lohn harter Arbeit unter dem ungarischen Bundestrainer Daniel Lipcsei – und auch durch Training mit ungarischen Spitzenkanuten in Budapest. „Zweimal eine halbe Woche beim Klub KSI mit dem Olympiazweiten Adam Varga.“ Davon habe er ebenso profitiert wie vom Training mit Briten und Portugiesen bei Trainingslagern im Ausland. In Österreich aber bleibt er lieber im Solo-Pagat allein auf weiter Flur, „weil mich bei uns ja niemand wirklich fordern kann!“

Seit er sich als Heeressportler ganz aufs Paddeln konzentrieren kann, ordnet er alles der Sportkarriere unter. Zweimal am Tag (“Jeweils eineinhalb Stunden, dazu Kraft- und Lauftraining!“) spult er im Boot seine Kilometer ab, manchmal im konstanten Tempo, manchmal aber auch so intensiv, „dass es tatsächlich zum Kotzen war!“ Gelobt sei, was hart und schnell macht. Am schlimmsten, so sagt er, wären 300m an und über den Anschlag. Mit Vollgas will Timon Maurer auch in die EM gehen, wo er sich den einen oder anderen Endlauf (500/100m) als Ziel setzt, um sich auch abseits der Kanu-Szene als ehrenwerter Maurer einen Namen zu machen, den man sich für Paris 24 merkt..

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