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Milletich, Mattersburg und ein abgekartetes Präsidentenspiel

Alles wie angesagt. Der ÖFB hat so getan, als ob … Mit zwei Wahlgängen, die er sich hätte sparen können. Formalität als Verschleierung längst vollzogener, auch an dieser Stelle angesagter, abgekarteter Tatsachen. Kaum hatte das Feigenblatt-Hearing begonnen, schon stieg weißer Rauch auf. Habemus papam – wir haben einen Papst? Haben wir einen Fußballpapst? Irrtum! Ein Päpsterl, wenn überhaupt. Milletich, wer? Aha, Mitbesitzer Bohmann-Verlag! Unternehmer. Toll. Wem ist er in neun Jahren als Burgenland-Präsident durch besonders interessante Reformpläne aufgefallen? Ich kenne niemanden! Oder ist jemanden aufgefallen, dass in seine Regentschaft auch die Causa Mattersburg gefallen ist? Wo sind denn die investigativen Kollegen, denen auffallen hätte müssen, dass Gerhard Milletich nicht nur Aufsichtsrat der Fußballakademien Mattersburg und Burgenland ist, sondern auch jener Spielbetriebs- und Vermarktungs-Ges. m. b. h., in der interessanter Weise auch jener Vorsitzende des Wahlausschusses sitzt, der ihn im zweiten Wahlgang gewählt hat. Na ja, Sippenhaftung darf´s keine geben, authentisch interpretiert. Also lautet das Credo: Nichts gesehen, nichts gehört, alles geglaubt, was Martin Pucher gesagt oder getan hat und nie gewusst, was da mit einer verpfuschten knappen Milliarde geschehen ist.

Na, was soll ich sagen? So schauen Männer aus, denen man absolutes Vertrauen schenken muss! Wer besonders kritisch ist, könnte ja auch meinen, dass das ÖFB-Päpsterl von Gnaden seiner „Kardinäle“ auch zu den Königen der Ahnungslosigkeit gehört, deren Netzwerk bei den Landeskaisern endet. Auf in den Zukunftskampf mit einem Mann, der dafürsteht, lieber alles Alte zu bewahren („Der ÖFB steht grundsätzlich gut da!“) als zu versuchen, mit neuen Ideen verkrustete Strukturen aufzubrechen? Man soll zwar niemals nie sagen, aber angesichts der zumindest unveröffentlichten, also nicht bekannten tollen „Vorleistungen“ des heimlich ausgeschnapsten Neo-Präsidenten steht eher zu befürchten, dass da nicht mit harter Hand ein- und durchgegriffen wird, dass da nicht einer auf den Tisch haut und sagt: Bis hierher, aber nicht weiter, sondern eher weitergewurstelt wird mit dem schon angesprochenen Netzwerk an Freunderln, mit denen man sich auch G´schafterln teilt, wenn man ihnen nicht sogar das eine oder andere zuschanzt.

Wenn ich daran denke, wie diese ÖFB´ler aus überzeugter, stolzer Brust posaunt haben, dass sie so etwas wie beim ÖSV mit der Schröcksi-Nachfolge unbedingt vermeiden wollen, dann kann ich nur laut lachen. Dieses vorgegaukelte Theater, das uns mit der (Pseudo)-Wahl des politisch gut vernetzten, aber über Mehrfach-Funktionen auch in Negativ-Dinge verstrickten Gerhard Milletich vorgespielt wird, gehört zu den peinlichsten Schmierenkomödien des heimischen Sports. Andersrum könnte man auch sagen: Triumph der Sesselkleber. Es lebe der österreichische Sport!

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