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Mit einem Teamchef Rangnick würde ÖFB über seinen Schatten springen

Wenn nicht alles trügt und die Auguren recht behalten, dann wird heute, Freitag, im Prater-Marriott-Hotel von Sportdirektor Peter Schöttel der jahrelange RedBull-Mastermind und aktuelle Manchester-United-Trainer/Manager Ralf Rangnick als neuer österreichischer Fußball-Teamchef präsentiert. Darauf, so hört man, soll alles hinauslaufen, das eine oder andere Detail aber noch nichts geklärt und erst über Nacht unterschriftsreif sein. Für all jene, die für einen Österreicher als Foda-Nachfolger plädiert hatten, ob Peter Stöger oder Andreas Herzog, werden wohl enttäuscht sein, dass wieder ein Ausländer das heimische Nationalteam übernimmt. Das ist verständlich und aus Sicht aktueller oder nicht mehr aktiver österreichischer Trainer und/oder Sportdirektoren auch legitim.

Was mich betrifft, so muss ich – sofern es wirklich so kommt, wie es hinausposaunt wird – dem Fußballbund, sowohl dem Sportdirektor als auch dem neuen, rhetorisch nicht gerade brillanten Präsidenten Abbitte leisten, dass sie es geschafft haben, allein oder mit wessen Hilfestellung auch immer über ihren Schatten zu springen. Ja, aus unserer leider oft genug engen Frosch-Perspektive würde das so etwas wie einen Quantensprung bedeuten – weg vom ewigen, schon gestrigen Personen- und Kandidatenkarussell, hin zu einer strategisch durchdachten, nicht nur auf den kurzen Augenblick beschränkten Zukunftsstrategie! Und auf einem Langzeitkonzept, auf dem Rangnick draufsteht, dort wird auch ganz sicher Rangnick drinnen sein, sprich: sein System, seine Überlegung, seine Zielsetzung.

Und das wieder, da bin ich mir ebenso sicher, muss nicht, kann aber dazu führen, dass es in der Nationalmannschaft auch personell sowohl im Kader als auch in den Stammformationen zu womöglich vordem undenkbaren Änderungen kommt. Wer mit Rangnick einen Fußball wählt, wie ihn alle roten Bullen praktizieren, der muss damit rechnen, dass dazu Spieler ausgesucht werden (müssen), die dieses kraftraubende, laufbetonte System auch umsetzen können und – ganz wichtiger Nachsatz – auch exekutieren wollen! In Umkehrung des Wortes: Ohne Wille kein Werk. Einige Stars werden sich, wie es so schön heißt, warm anziehen müssen!

Wenn sich also der ÖFB tatsächlich dazu durchgerungen hat, diesen neuen Reform-Weg einzuschlagen, muss man ihm und jenen, die das vermeintlich unfinanzierbare, ja fast undenkbaren Rangnick-Sensations-Engagement ermöglicht haben, aufrichtig gratulieren. Respekt, Respekt, meine auch an dieser Stelle offensichtlich unterschätzten Herren …    

 

 

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