Jetzt geht´s Schlag auf Schlag, besser gesagt: eine „coronisierte“ Person nach der anderen aus dem SkispringerInnen-Lager fällt für die Peking-Spiele aus. Da es nach der jungen Gold-Favoritin Kramer und der routinierten Seifriedsberger jetzt auch noch Cheftrainer Rodlauer (Cover-Foto) erwischt hat, müssen wir ja heilfroh sein, dass der frühere Tourneesieger Thomas Diethart nach seinem erst vor kurzem gescheiterten Comeback-Versuch nicht nur gleich ins Trainerlager gewechselt, sondern auch schon in Peking vor Ort ist, um das Kommando zu übernehmen. Wie gut auch immer er als Edelreservist seine Sache machen wird – den Verlust einer sechsfachen Saisonsiegerin und Topfavoritin wird er ganz sicher nicht kompensieren können.
Abgesehen davon wundert mich diese Infektionsserie insofern, seit ich in einem Interview mit dem jetzt positiv getesteten Harald Rodlauer gelesen hab´, dass sich gerade er nicht vorstellen hatte können, wie, wo und von wem Fräulein Kramer in einer sogenannten „sicheren Blase“ hätte angesteckt werden sollen. Aber kaum hatte er noch gerätselt, warum das Schlimmste vom Schlimmen eingetroffen war, schon hat´s auch ihn gleich selbst erwischt. Ein Fall, der ein geflügeltes Wort auf den Kopf stellt, denn geteiltes Leid ist diesmal nicht halb so schlimm, sondern doppelt schmerzlich.
Gedanken, so sagt man, sind zwar zollfrei, ob´s aber ratsam ist, höchst dubiose, ja vorwurfsvolle bis kriminalisierende zu artikulieren, also in Worte zu fassen, was kaum zu fassen wäre, das sollte man besser … Ja, dieses verdammte Virus mit seinen verflixten Mutationen beginnt langsam auch die fairsten aller Fairen mit Verdachtsmomenten zu infizieren, die es vordem noch nie gegeben hat. Reden wir nicht um den heißen Brei herum, sondern sagen, besser: schreiben frei heraus im Klartext, dass … Nein, andersrum: Ist´s bei allem, was sich rund um Corona, Covid19-Sars2, Delta, Omikron, Deltakrom etc. abspielt, im Namen des Sportsgeistes ausgeschlossen, dass mit Impfzwängen, Impfpässen und negativen wie positiven Testresultaten womöglich gar Schindluder getrieben wird nach dem Prinzip: Gut ist, was nützt?
Ja, cui bono, wie schon die alten Römer sagten, wird allmählich zu einer Frage, die Leute beschäftigt, die in Jahrzehnten durch alle möglichen Wässerchen der Sportszene oder gar Verwässerungen der Sportlichkeit geschwommen sind. Wer erlebt hat, mit welch hochgradiger und auch menschenverachtender Raffinesse auch in der Doping-Hochkonjunktur (hinter den Kulissen) an auch ideologischen Triumphen gearbeitet wurde, dem ist nichts fremd, der ist auch nicht mit Blindheit oder Blauäugigkeit geschlagen. Unleugbar aber ist eines: Im Corona-Virus steckt auch die unsichtbare Macht, selbst olympische Resultate nicht post festum, sondern a priori, also vorweg, zu verzerren. Ironie an Rande, dass dieses (unsportliche) Symptom auch Symptomlose treffen kann …