Man sträubt sich innerlich dagegen. Schon wieder ein Nachruf auf einen Kollegen. „Onkel Karli“ Schwind. Edi Finger jr. haben uns hintereinander verlassen. Und jetzt Peter Elstner, Schul-, Express- und später ORF-Redaktionskollege u. a. von Heinz Prüller, uns älteren Semestern der Sportgilde stets freundschaftlich bis verständnisvoll verbunden. Auf tragische Weise. In Sportausübung. Beim Schwimmen. Viel besser, als ihn Kollege Wolfgang Winheim im „Kurier“-Nachruf skizziert hat, hätte man Peter Elstner kaum beschreiben können. Nett. Freundlich. Hilfsbereit. Mitteilungsbedürftig. Vertrauensvoll. Einer, der das von allen anderen selbstredend auch nicht anders erwartet hat.
Einerseits gelang ihm der mediale Aufstieg zum ORF-Spezialisten im Nordischen Skisport, ebenso im Fußball mit Europacup- und Länderspielübertragungen. Andererseits musste Elstner immer wieder harte Rück- und Schicksalsschläge ein- und wegstecken. Was ihm höhere Gewalt alles im Privatleben angetan und abverlangt hat, soll hier gar nicht weiter erwähnt und in Erinnerung gerufen werden. Und dass ausgerechnet ihm, der oft mehr Freund und Fan denn harter Kritiker derer war, über die er berichtete, dass also just ihm nach dem 3:0-Triumph gegen die DDR (1989) sein Sportjournalistenteam- und Nationalteamchef-Kumpel Hickersberger die Kabinentür vor der Nase zuschlug, das war schon mehr als Künstlerpech. Aus „Pepi, lass mi eini“, seinen Worten von damals, wurde vor einigen Jahren noch der Titel eines autobiografischen Buch, das Elstner verfasste. Samt Ritterschlag für die „Hicke“-Freundschaft.
Ja, Peter hat viel erlebt als Sportjournalist, der auch unserem „Presse“-Team mit Gerhard Zimmer (+2013), Hermann Fuchs (+2001), Hans Huber, Peter Linden und meiner Wenigkeit in den frühen Siebziger Jahren wertvolle Info-Dienste leistete. Damals, als kaum eine Zeitung aus Wien angesichts der österreichischen Tiefflieger um die Plätze 15 bis 30 einen Reporter zur Vierschanzentournee geschickt und sich Elstner als ORF-Mann vor Ort als Mitarbeiter angeboten hatte. Er war der erste Augenzeuge, der uns über das neue Outfit und die neue Sprungski unter dem damals neuen Springer-Trainer Baldur Preiml informierte. Und damals auch für unsere „Presse“-Redaktion dabei war, als die rotweißroten Adler der Schanzen mit einem gewissen Willy Pürstl ihre Geburtsstunde am 30. XII. 1974 erlebten.
Ja, Peter Elstner gehörte zu der Reporter-Spezies, die zeit ihres Lebens stets am Ball, auf Schanzen oder Loipen waren. Und weil er so ein richtiger, herzensguter Kumpel war, geprägt von den dürren Nachkriegsjahren, später vom Schicksal gedemütigt, haben sich für ihn fast immer alle Türen geöffnet. Bis auf das eine Mal, als ihm just sein Freund Pepi den Zutritt verweigerte. Und ihm damit aber auch ein Denkmal zu Lebzeiten setzte. Lieber Kollege Peter, R. I. P. Wo immer.