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Nach dem Winter ist vor der Skisaison oder: Rücktrittswelle, Weltpremieren, Stürme im Wasserglas


Der Skirennsport hatte zuletzt nach der Saison wieder Hochsaison, wenn man das so sagen kann. Ja, wer hätte nach Olympia in Peking gedacht, dass die danach verhätschelte Gold-Kathi Liensberger vom Nationalteam in den A-Kader relegiert werden könnte? So gut wie niemand, ehe es immer langsamer bergab ging. Abwarten, ob sie aus der Abwärtsspirale wieder rauskommt. nach dem Abgang von Nici Schmidhofer wird´s auch kein Comeback von Ramona Siebenhofer geben.

Kaum hatte die mehrfache Fast-Medaillen- und zweimalige Cortina-Abfahrtsgewinnerin angekündigt, punkto Zukunft nichts zu überstürzen, überraschte sie zwei Tage später mit dem Rücktritt. Devise: Raus aus den Skiklamotten, rein in die Polizei-Uniform! Und da Teamkollegin Tamara Tippler inzwischen guter Hoffnung ist, denkt auch ihre steirische Freundin an Familienplanung, worauf wir uns alle freuen dürfen, denn Nachwuchs ist auch im Skiverband inzwischen sehr gefragt.

Wer sollte das besser wissen als die ÖSV-Präsidentin selbst, also Frau Roswitha Stadlober, Mama von Teresa, der besten heimischen Langläuferin. Und da die Frau Präsident auch weiß, wie und weshalb man Prioritäten setzt, zog sie die Verabschiedung von Frau Inspektor Ramona in Wien der nicht ganz unwichtigen FIS-Sitzung in Dubrovnik vor, bei der ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer in die Don Quijote-Rolle mit einem Kampf gegen Windmühlen geschlüpft sein soll, wie einem aus Dubrovnik-Kreisen – pst: bitte nichts weitersagen – zugeflüstert wurde. Vom vor Monaten noch groß angekündigten Sturm auf die FIS-Bastille in der Schweiz, dem Sitz des ungeliebten Weltpräsidenten Johan Eliasch, war und ist nichts mehr zu hören und schon gar nichts zu spüren außer, frei nach Shakespeare, ein Sturm im Wasserglas!

Nichtsdestotrotz dürfen wir rotweißroten Ski-Fans uns freuen, weil uns die FIS mit dem (doch nicht gestürzten) Johan Eliasch mit Premieren bedacht hat – einem Herren-Slalom im November in Hochgurgl, also nicht weit vom Sölden-Gletscher-Saisonstart entfernt, aber auch der Weltpremiere einer Teamkombination in Kitzbühel und einer Reprise bei der WM-Generalprobe in Saalbach-Hinterglemm. Ski-Herz, was willst du mehr? Ob´s wirklich dabei bleibt, das werden wir erst Ende Mai erfahren, wenn der Kongress tagt, der alles absegnen muss, was ausgehandelt worden ist.

Was die großen und kleinen Skiländer über das neue ÖSV-Logo denken könnten und vielleicht nicht sagen wollen, steht auf einem anderen Blatt. Auf dem Geschenk, das die unvollendete Speed-Queen und nicht ganz perfekte Vielseitigkeitskünstlerin Siebenhofer zum Ab- oder eigentlich eher Auf-Salutieren von der Präsidentin bekam, durfte das umstrittene neue Logo nicht fehlen. Wer einmal ja zu A/lternativ gesagt hat, der bleibt dabei, auch wenn sich noch so viele darüber aufregen oder ärgern. Frei nach der politischen Anleihe als Motto, dass wir uns nichts und niemanden rausschießen lassen. Ob die medial angekündigte Logo-Revolte zum Sturm im Wasserglas wird, wird sich noch weisen.   

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