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Nach Fehlstart in die Saison: Was ist los mit Thiem?

tennisnet

Aus im Achtelfinale der Australian Open gegen Dimitrov, Aus im Viertelfinale von Doha gegen Bautista Agut (Span), jetzt Aus im Achtelfinale von Dubai gegen den 24jährigen, baumlangen Südafrikaner Lloyd Harris, nur Nr. 81 im Ranking – was ist los mit Dominic Thiem, unserem ersten Grand-Slam-Turniersieger seit Muster, der aktuellen Nr. 4 der Welt, dem österreichischen Sportler des Jahres? Der Wickel mit seinem alten Mentor, Manager und Macher Günter Bresnik kann´s wohl nicht mehr sein, seit sich die Streithähne einvernehmlich geeinigt haben. Ist´s womöglich die Ablenkung durch Investitionen in (Nahrungsmittel)-Geschäfte, die den Tennis-Fokus schwächen? Fehlt dem aktuellen Doch-Nicht-Dompteur am Ende gar die Zirkusprinzessin, an die er, so die Fama, erst vor kurzem sein Herz verloren haben soll? Oder ist´s schlicht und einfach ein durch die Pandemie verzögerter Aufbau für die großen Turniere mit dem finalen Ziel French Open, damit in Paris aller guten Dinge drei sind, er also in einem dritten Finale in Roland Garros seinen zweiten Grand-Slam-Titel holt?

Ja, was weiß ein Fremder, wieso Thiem, sowohl technisch als auch mental einer der allerbesten Spieler der Welt, derzeit sein großes Potenzial nicht abrufen kann, wenn es gefordert ist. Dessen ungeachtet sollte man sich allerdings noch keine Sorgen machen, dass er in eine echte Abwärtsspirale kommen könnte, dazu kann er zu viel und dazu ist auch sein Selbstbewusstsein als langjähriger Top-10-Spieler zu ausgeprägt. Man muss ja nur in der Vergangenheit des inzwischen 27jährigen Niederösterreichers nachblättern, um zu sehen, dass Thiem immer wieder kurze Tiefen hatte, um zu neuen Höhen auszuholen – und dass sich so etwas noch verstärkt, je älter er wird.

Wetten, dass sich Thiem spätestens dann, wenn die großen Sandplatzturniere kommen und je näher Paris und die French Open rücken, nicht mehr am Sand, sondern wieder der alte sein wird, der auf seinem Lieblingsbelag in seinem Element ist. Selbst ein Rafael Nadal hat ja mit fortschreitendem Alter selbst auf Sand schon schöpferische Pausen gebraucht, um dann, wenn es um alles oder nichts in Roland Garros ging, wieder zuzuschlagen. Und das, so wage ich zu behaupten, ist auch der Vater aller Gedanken beim Thiem-Team rund um Dominic. Im Interesse des heimischen (Tennis-)Sports würde ich mir wünschen, dass diese Prognose eintritt. Und kein Mensch darüber redet, ob er in Dubai gegen einen Lloyd Harris verloren hat.

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