Metzger.Live

Nach Siegen auf Matte und Parkett muss Einheitsfront dem FIS-Boss die Zähne zeigent werden

Noch herbstelt es und ist  nicht Winter, aber bevor er kommt, feierte Österreich schon Siege auf der giftgrünen Matte und im übertragenen Sinne am roten Teppich. Kaum hatten in Hinzenbach bei Linz  die heimischen Adler bei teils schwierigen Bedingungen mit Sieger Daniel Tschofenig und einem Quartett unter den Top 7 aufgetrumpft, hielt Rotweißrot im fernen Belgrad auch auf dem diplomatischen Wahlparkett die  Fahnen hoch. Im Dreikampf um die Biathlon-WM gelang es dem ÖSV beim Kongress der Weltverbandes IBU (zu dem auch viele Skiverbände gehören) gelang es Hochfilzen im Bezirk Kitzbühel an der Grenze zu Salzburg und dem Einzugsgebiet der deutschen Biathlon-Fans, so starke Rivalen wie das nordische Mekka Oslo und Otepää in Estland mit großem Stimmenvorsprung zu distanzieren.

Klar, dass am Rande dieser Wahl-Session der Loipenjäger auch über das Wohl und Wehe der FIS und vor allem des ungeliebten, höchst umstrittenen Präsidenten  und Head-Eigentümers Johan Eliasch (l.) diskutiert wurde. Nicht nur, weil direkt von der FIS-Herbstsitzung in Zürich auch der Schweizer Eliasch-Gegner, Swiss-Ski-Präsident und Ex-Abfahrtsweltmeister Urs Lehmann (Foto  r.) nach Belgrad gekommen war, sondern sich auch der deutsche Skiverband dem ÖSV mit einer Klage gegen die von Eliasch beschlossene zentrale Vermarktung der TV- und sonstiger Rechte anschließen will. Kurzum, zumindest die mitteleuropäischen Großmächte scheinen drauf und dran, sich im Kampf gegen den Schweden mit Wohnsitz London zu verbünden, um ihn als FIS-Boss loszuwerden.

Wenn sie mich fragen, so wird das kein leichtes Unterfangen werden angesichts dessen, dass sich der schlaue und steinreiche Milliardär mit welchen Mitteln und welcher Hilfe auch immer nicht nur in den Vorstand des IOC hat wählen lassen, sondern auch gegen sechs andere Bewerber(innen) ins Rennen um die Bach-Nachfolge als IOC-Präsident eingestiegen ist. Ob und welche Chancen er hat, ist bei Diadochenkämpfen immer schwer zu beurteilen, als umstrittener, ungeliebter bis verhasster Boss des ohnehin weltweit keineswegs dominanten Skisports scheint er aber nicht die besten Karten um den Job zu haben, aber doch eine Gefolgschaft, die man FIS-intern nicht unterschätzen sollte, denn Geld regiert bekanntlich die Welt…

Da der nächste Winter mit der alpinen Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm vor der Tür steht, so scheint´s an der Zeit, dass sich die wichtigsten Skiverbände der Welt nicht nur darin üben, über Eliasch zu fluchen und mit Klagen zu drohen oder sie einzubringen, sondern wirklich Zähne zu zeigen, sprich: mit solidarischen Verbündeten ihn zum Rücktritt zu zwingen,. Kurzum, es ist Handeln angesagt, da die Zeit drängt. Wenn aber immer wieder nur noch geredet und nicht gehandelt wird, dann wird der Salonlöwe die Krktiker als Papiertiger irgendwann nicht mehr ernst nehmen… 

Die mobile Version verlassen