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Nachruf auf Rudi Mitteregger, der als fluchender Pedalitter in Erinnerung bleibt

Noch mehr als mich hat die Meldung vom Tod des dreifachen steirischen Ö-Rundfahrtsiegers Rudi Mitteregger, 79, dessen meist stärkeren, nur einen Monat älteren 4maligen Rundfahrtsieger Wolfgang Steinmayr aus Innsbruck überrascht. „Ich hab mit ihm gestern noch zwei Stunden vor seinem Tod telefoniert, da war seine Stimme noch ganz stark und klar“, schildert Steinmayr, der mit Mitteregger einem langjährigen Weggefährten nachtrauert. „Der Rudi war ein Teil meines Lebens. Und ein klasse Bursch!“ Einer der größten Rivalen und doch beste Freunde

Den jüngeren Semestern wird er kaum noch was sagen, wenn sie nicht gerade Insider der Radszene sind. Der Steirer aus Gaal neben dem RedBull-Ring galt wie Steinmayr als einer der weltbesten (Amateur) Bergfahrer, der nicht nur die Ö-Rundfahrt dreimal (stets in Abwesenheit des Tiroler Rivalen) gewann, sondern jahrelang jede Menge an Siegen einfahren konnte, zumindest aber Podestplätze. Eine echte Größe, die aber nicht als Glocknerkönig in Erinnerung blieb, sondern als Pedalritter der traurig-tragischen TV-Gestalt.

Unvergessen die Bilder mit Originalton vom Gaberl zwischen Judenburg und Graz , als Rudi der Defektteufel gepackt hatte und das Betreuerauto nicht und nicht mit dem Ersatzrad zu sehen war. Da brach aus Mitteregger der aufgestaute Frust in aggressiv- fluchenden Worten aus ihm im unverfälschten steirischen Idiom heraus. „Wo sein’s denn, de Oarschlöcher (oder Off’n)? San denn de deppert?“ Gott hab ihn samt Spruch selig, den sonst so netten, allzu ruhigen Rudi. Jetzt möge er in Frieden ruhen.

 

 

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