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Neues WM-Prinzip: Quali hui, Abfahrt pfui

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Sorry, geneigte Blog-Leser, ich hätte so gerne heute über die erste österreichische Abfahrtsmedaille der Damen seit Venier-Silber vor vier Jahren geschrieben, aber … Ja, wenn der Herrgott net wü, so heißt´s in einem legendären Wiener Lied, dann kennan a die besten Steirer-Madeln, ob Ramona oder Tamara, trotz bestem Willen nix dagegen machen. Dabei waren ja alle Skifans, Exweltmeisterin Alexandra Meissnitzer als TV-Expertin inklusive, nach dem tollen Ergebnis des einzigen Trainingslaufs von ganz oben bis unten ganz mit den Plätzen 2, 3, 4 ebenso ganz auf Edelmetall eingestellt gewesen (oder worden) mit einem verstohlenen Blinzeln sogar zu, man soll´s nicht verhehlen, einem Goldritt a la Speed-, Pardon: Kriechmayr …

Dabei hat doch alles bis zur Halb- oder genauer gesagt: dritten Zwischenzeit im Tofana-Klassiker super gepasst, ehe – verdammt und tatsächlich zugenäht – in der Curva Grande das vermeintliche Gold-Dirndl Ramona wieder von der Pech- oder soll man angesichts ihres Are-Deja-Vu schon sagen Blech-Marie mit brutaler Zentrifugalkraft vom Podest gejagt wurde. Da ein Trio aus dem medaillenlosen Abfahrts-Quartett im oberen Teil, wo es angeblich auch gewindet haben soll, bei den Besten dabei war, ehe es unten raus alles verlor, kanns das teuflische, nicht himmlische Kind ja nicht gewesen sein. Und wir jetzt auf die  Kombi warten müssen, in der die durch eine kurze Rennpause wieder in Fahrt und Form gekommene  Ramona, also Siebenhofer, vielleicht doch noch das Pechvögelchen einsperrt, um nach drei Ledernen als Metall- und Baustoff-Testimonial einmal nicht die Blechtrommel zu rühren. Oder auf Parallel-Bewerbe im Einzel und Team zu setzen, die Doppelpack-Chance in sportlich eher umstrittenen Show-Bewerben, die wir als Rennsport-Puristen bis vor kurzem mehr abgelehnt statt begrüßt hatten. Ja, so schnell können sich die Zeiten ändern.

Vor allem dann, wenn die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Platz das Kommando über die rotweißroten Ski-Damen übernommen haben, um Vollgas in die Zukunft zu geben. Zu den Prinzipien des neuen, von wem auch immer forcierten starken Damen-Trainer-Mannes mit allerdings schwächelnden Resultaten, gehört auch die vom TV-Kommentator noch eigens betonte Tatsache, dass er die Mädels immer und überall in Qualifikationen schickt, um aus ihnen richtige Rennpferde zu machen. Das hat sich ja auch in Cortina bezahlt gemacht, wie die auch andernorts im Skiverband gern gesehenen und mit Handkuss in die Datenbank gelegten Platzziffern bewiesen haben – 2. 3, 4 in der internen Qualifikation, um zu wissen, wer neben Tippler ein heißer Tipp sein könnte, die Plätze 5, 7, 11 allerdings dann nur im WM-Abfahrt-Ernstfall mit dem Trostpreis, dass wir bis zur dritten Zwischenzeit auf dem besten Weg dazu waren, Gold zu gewinnen. Leider sind bis ins Ziel dann die Uhren anders und zumindest für uns falsch gegangen. Und leider ist´s nicht möglich gewesen, nach der zweiten Damen-WM-Pleite einen Jubelbericht zu schreiben. Das können, wenn überhaupt, nur andere, bessere Dichter. Oder Märchenonkel. 

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