Ich habe heute vormittags mit großer Neugier und noch größerem Interesse die neueste Halbjubelstory der Frau Staatssekretär-Doppelmagistra Michaela Schmidt in einer der meist beschönigenden ORF-Sport+-Pressekonferenzen zur täglichen früher Turn-, jetzt Bewegungsstunde verfolgt. Wie alle Poltiker: Innen wurde da mit Zahlen und Statistiken ebenso jongliert wie man sich lauthals bei den Funktionären vor allem der (doch eher politisch punzierten) Dachverbände mit ihren Tausenden an Trainern bedankte – und natürlich auch bei den Eltern, das sei durchaus positiv hervorgehoben, die sich für Wohl und Wehe der Kinder sorgen würden.
Fast schon als Treppenwitz allerdings hab ich empfunden, dass Frau Staatssekretär angesichts der schwierigen Budget-Situation auch die Finanzierung der täglichen Bewegungsstunde mit 120 Millionen Euro ansprach, die nicht so einfach zu stemmen wäre, man aber durch Verhandlungen bzw. dank Hilfe des Gesundheitsministeriums sicher auf einen grünen Zweig kommen werde. Das ist zweifellos sehr löblich, ich hätte Frau Doppel-Magister aber vorgeschlagen, innerhalb der Ministerien ein Stückerl weiterzugehen ins Außenamt, um die Frau Minister Doppelname höflichst darum zu bitten, für die Fitnessvorsorge UNSERER JUGEND heimlich, still und leise ein paar läppische Millionen von den Milliarden abzuzweigen, die sie der Ukrainer-Nomenklatura und jener der syrischen Halsabschneider ungeniert in die sowieso schon gefüllten Taschen steckt – am besten in ukrainischer Tracht, um zu zeigen, wie eng wir seit Jahrzehnten mit diesem Teil der einst russisch-sowjetischen Welt verbunden sind, einer Region, in der so nebenbei mein Vater im zweiten Weltkrieg gefallen ist. Und wenn ich mich recht entsinne, dann waren die Ukrainer nicht auf Seiten der damals deutschen Aggressoren…
Soweit zum Ausflug in die Geschichte und in aktuelle Histörchen, die derzeit auch in You Tube samt Dirigentensstab die Runde machen. Zurück zum Thema der Bewegungsstunde und darüber hinaus der Lehre der richtigen Ernährung für die teils übergewichtigen, eher überfütterten Jugendlichen, dessen sich der als populärer Stargast geholte Fußballteamchef Ralf Rangnick dankenswerter Weise auch in sehr einfachen, plausiblen Worten annahn. Ehe er näher darauf einging, korrigierte er zunächst das Vorurteil, dass er ein Fußball-Nationalstadion für „zwei, drei Länderspiele im Jahr“ fordern würde, das wäre Mumpitz, vielmehr wünsche er sich für Österreich eine große Event-Arena, „weil’s im ganzen Land keine einzige gibt!“
Und was die tägliche Bewegungsstunde angeht und auch die Frage der richtigen Ernährung, kann ich als oft scharfer Kritiker des Teamchefs sagen: Ralf Rangnick at his best! Er wäre in seiner Kindheit ganz selbstverständliche und ohne Ängsté noch auf Bäume gekraxelt, so wie unsereins einst vom Purzelbaum bis zum Handstand und natürlich Fussball, Federball, Schwimmen etc. auch abseits des Turnunterrichts mit Vergnügen für unsere Mobilität gesorgt hatten. Kurzum, obwohl er Piefke sei, der sich zurücklehnen könne, so tritt Rangnick als Österreich-Fan vehement für ein Back-to-the-Roots ein, also die einfachsten Formen der Bewegung, die quasi die Basis wären für die sportliche Zukunft des Landes, erfolgreiche Idole natürlich inbegriffen. Und darum wären weder die tägliche Bewegungsstunde noch eine Ernährungslehre zwei-, bis dreimal die Woche ein politisches Zugeständnis, sondern eine gesellschaftliche Pflicht als Gesundheits-, aber auch Altersvorsorge schon in jungen Jahren. Schließlich gilt auch da: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ob´s die Politik über seit Jahrzehnten hinaus gehörte und wiedergekaute Floskeln wirklich umsetzt, wird sich erst zeigen. Ich warte auf die nächste Pressekonferenz der nächsten Minister oder deren verlängerten Armen…..