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Nicht nur mit finalem Kraft-Akt haben die Adler die Alpinen überflügelt

Fast schon symptomatisch, dass die der Liebe wegen mit Trainerfreund Stengg aus dem ÖSV-Team ausgeschiedene Franziska Gritsch (7.; 2 Plätze vor Mikaela Shiffrin!) mit dem einzigen Top-10-Platz in den beiden Riesenslaloms von Kranjska Gora und Adelboden peripher die Ehre der hochgejubelten heimischen Alpinen rettete. Sosehr sie auch aus touristischen Gründen jahrelang hofiert und verwöhnt wurden, sosehr sind die Nicht-mehr-ganz-so-tollen Pistenartisten erst recht nach dem fatalen Bormio-Sturz von Marco Schwarz sportlich von den Nordischen im wahrsten Sinn des Wortes überflügelt und selbst in den Loipen in den Schatten gestellt worden.

Auch wenn der Japaner Kobayashi zum dritten Mal in seiner Karriere die Tournee gewann, so sorgte mit dem inzwischen 30jährigen Stefan Kraft einer der Lokalmatadore aus Schwarzach fürchten das finale Sieges-Highlight, das ihn für das Wind-Pech in Garmisch-Partenkirchen ĺund am Bergisel mehr als entschädigte. Auch wenn es schon der sechste Kraft-Akt dieses Winters für den Salzburger war, so sind die rotweißroten Adler längst nicht mehr auf ihn angewiesen, das hat ja nicht nur der Bergisel-Sieg von Jan Hörl gezeigt, das wird auch durch die enorme mannschaftliche Stärke der Österreicher untermauert. Mit dem 38-Jährigen Evergreen Manuel Fettner (4.), der den Innsbruck-Flop im Handumdrehen abschüttelte, mit Außenseiter Aigner (6.), Hörl (10.) und Hayböck (11.) klassierte sich zum Finale furioso ein Quintett unter den Top 11. Und trotz des einen oder Umfallers wie etwa von Fettner landete mit Kraft (3.), Hörl (5.) und Hayböck (6.) ein ÖSV-Trio unter den ersten Sechs der Gesamtwertung. Davon können die Alpinen seit dem Gurgl-Triplepack im Slalom und dem Gröden-Super-G-Doppel aktuell höchstens träumen.

Inwieweit Andreas Widhölzl für den altersmäßig buntgemischten Adler-Horst seinen Cheftrainer-Stempel aufdrückt, das entzieht sich aus der Distanz meiner Kenntnis. Für wichtig allerdings halte ich persönlich, dass die Geschlossenheit der Mannschaft auch mit der Kontinuität des Trainerteams zu tun hat, Co- und Stützpunkt-Trainer inklusive wie Florian Liegl, der einst selbst ein großes Talent gewesen war, nach Aussage und Ansicht von Schanzen-Experten aber dem Skispringen und dem wechselnden Reglement buchstäblich über den Kopf gewachsen war.

Es ist ganz sicher auch die Ruhe, die dem Überflieger Stefan und Co die Kraft gibt, um auch nach mitunter durch höhere Wind- und Wettergewalt verursachten Rückschlägen wieder zum Angriff zu blasen und zu Höhenflügen anzusetzen. Jetzt gilt es auch für die Verantwortlichen um den Cheftrainer, bei aller Euphorie um Erfolge auch für Kraft-Reserven zu sorgen, wenn es Richtung Kulm und Heim-WM im Skifliegen geht. Weniger ist, wie Musterbeispiele positiv wie negativ demonstriert haben, meist mehr wert als Mist, den Kleinvieh, sprich: Jagd nach jedem Weltcuppünktchen macht. 

 

 

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