RADSPORT. Tour de France. 19. Etappe mit Bergankunft in Isola 2000: Der slowenische Gesamtführende Tadej Plogacar, 25, steht vor dem Doppelpack Giro d´Italia und Tour de France-Sieg. In der eher kurzen, aber umso knackigeren Tagesfahrt hängte der neue Kannibale im Stile des legendären Eddy Merckx seine härtesten Rivalen, den rekonvaleszenten zweimaligen Toursieger Vingegaard (Dmk) und den belgischen Weltmeister Evenepoel um knapo zwei Minuten ab. Pogacar führt vor der vorletzten Etappe, wieder eine harte Bergauf-Bergab-Fahrt, mit mehr als 5 Minuten vor dem Dänen, mehr als sieben Minuten vor dem Belgier. Auch Felix Gall musste dem von Pogacar angeschlagenen Tempoverschärfungen seinen Tribut zollen, er verlor heute mehr als 12 Minuten, fiel in der Gesamtwertung mit mehr als einer halben Stunde Rückstand auf Platz 14 zurück.
TENNIS. ATP 250 Generali Open in Kitzbühel: Wie der Turnier-Veranstalter mitteilte, hat der zuletzt kriselnde Norweger Casper Ruud seine Meldung für das Jubiläums-Turnier überraschend zurückgezogen, was vielleicht gar nicht so überraschend kommt, wenn man bedenkt, dass das Olympiaturnier in Paris auf einer Seehöhe von 3O bis 40m gespielt wird, die Bälle halt anders fliegen als in Kitzbühel, das fast 800m hoch liegt.
Ruud, dessen Aufstieg vor drei Jahren in Kitzbühel begann, hat ja schon vor zwei Jahren nach dem Gstaad-Finalsieg gegen Berretini ebenso wie der geschlagene Römer abgesagt. Abwarten, ob Berrettini, der als Publikumsliebling verkauft wird, aber erst ein einziges Mal vor sechs Jahren in Kitzbühel als damaliger Nobody gespielt hat, diesmal wirklich kommt, demnach 7:6, 7:6 gegen Auger-Aliassime (Kan) im Semifinale gegen Tsitsipas spielt..
Statt Ruud ist jetzt Vorjahrssieger Baez die neue Nr.1, auf den freien Platz rutscht übrigens der zweimalige ÖTV-Meister Lukas Neumayer ins Hauptfeld, der zumindest ein aufpoliertes Selbstbewusstsein aus dem nahen Telfs bei Innsbruck mitbringt, wo er beim 25.000-ITF-Turnier nach dem Viertelfinalsieg über den Nico-Hipfl-Achtelfinal-Bezwinger Dellavedova im Semifinale steht. Alle anderen Österreicher waren schon in der 1. Runde ausgeschieden.
Bastaad. ATP 250: Rafael Nadal musste mehr als 4 Stunden kämpfen, um gegen Aufsteiger Navone mit 6;7, 7:5, 7:5 zu gewinnen. Navone hatte im Schlusssatz bei 2;5 zwei Breaks wettgemacht, ehe er doch noch dem Bullfighter aus Mallorca unterlag.
ITF-Circuit, Damen. W35 Turin: Julia Grabher, die eine Einladung zum Olympiaturnier in Paris erhalten hat, gab ihr Viertelfinalduell mit der Argentinierin Sierra beim Stande von 0:5 im ersten Satz auf. Gründe der Aufgabe sind bisher nicht bekannt. Zuvor hatte Grabher im Zuge ihres zweiten Comebacks erstmals zwei Spiele ensuite allerdings gegen ziemlich unbekannte Gegnerinnen errungen.
W50-Turnier in Nottingham: Tamira Paszek steht nach einem klaren Zweisatzsieg über die Britin Beth Grey, die Nr. 358 der Welt, wiederum in einem Semifinale, wenn auch nur eines kleineren Turniers. Futter fürs Selbstvertrauen und die Moral der 33jährigen ist´s allemal.
GOLF. British Open, 4. Major des Jahres, Royal Troon bei Kilmarnock (Schottland). Obschon der Austro-Amerikaner aus Wien, Sepp Straka, eine mehr als durchwachsene 2. Runde spielte (frühes Doppel-Bogey, zwei Bogeys, 1 Birdie), also eine 74 auf dem tückischen Par71-Kurs, hält er sich vor den Finaltagen mit +2 immer noch unter den Top 20 und in Schlagdistanz zu einem Spitzenplatz. Mit zwei Schlägen Vorsprung auf die Briten Danny Brown und Justin Rose, erster Olympia- und auch ehemaliger US-Open-Sieger, geht der Ire Shane Lowry (-7), schon einmal British Open-Sieger 2019, in den Moving Day. Weit nach vorn schob sich auch der Weltranglistenerste und Masters-Sieger Scottie Scheffler (4., -2). Superstars wie Bryson DeChambeau (USA), RoryMcIlroy,Tiger Woods scheiterten ebenso am Cut (+6) wie einige andere Major-Sieger.
Challenge Tour, Euram Bank Open, Adamstal (NÖ). Der von Christian Guzy (Diamond Club Atzenbrugg) unterstützte Tiroler Maximilian Steinlechner, 24, schob sich mit einer tollen 2. Runde (-6) und einem Gesamtscore von 8 unter Par auf den geteilten 4. Platz vor. Nur das Spitzentrio mit dem Italiener Bovari und den Briten Rutherford und Kennedy (-9) liegt knapp davor. Steinlechner war der einzige heimische Spieler, ob Profi oder Amateur, der den Cut (-1) schaffte.