Wie meine Blog-Freunde ja vielleicht gesehen und gelesen haben, so nahm ich kürzlich den PR-Journalismus aufs Korn, der quasi vorkaut, was geschrieben und damit verkauft werden soll – auch wenn es sich nur um heiße Luft handelt. Und als wollte mich das Management des achtmaligen Weltcupsiegers Marcel Hirscher, also die vom cleveren, ehemaligen ÖSV-Cheftrainer und dann Sportdirektor Toni Giger geführte Bullen-Skiabteilung, in meiner Vorausahnung bestätigen, platzte sie via ORF-Teletext mit der Meldung heraus, dass Marcel sein zweites Comeback nach dem ersten Kreuzbandriss seiner Karriere doch noch nicht ob Sölden beim Weltcuostart riskieren werde, weil er drei Wochen mit einem Rhinovirus kaum hatte trainieren können, auf einfaches Deutsch reduziert halt einem Schnupfen. Davor aber wäre der Countdown zum Olympiawinter ausgezeichnet verlaufen.
Sagt das Management des Slalom- und Riesenslalom-Giganten von ehedem, ohne dass es mit irgendwelchen, früher einmal ganz normalen Vergleichszeiten und Vergleichszahlen belegt worden wäre. Kaum heraußen, schon geschrieben, gesagt und via diverse, loyal ergebene Medien verbreitet, ohne zu prüfen, was dabei dran ist.Ganz ohne Sterbensgefahr wird der Vogel fast genüsslich gefressen, ganz so, als würde der Salzburger für Rotweißrot auf die Weltcup- und Olympiapisten zurückkehren und nicht für Oranje, das Geburtsland seiner Mutter. Kurzum, wir Österreicher üben uns im seltsamen Masochismus, dass wir es kaum erwarten können und gleichsam nur darauf lauern würden, dass uns unsere frühere Ikone als Neo-Holländer um die Ohren fährt, was ja zumindest via PR-Journalismus oder eigenes Medienhaus angedeutet wird.
Mit Verlaub, na Servus kann man dazu nur sagen. Da offenbar die Nase imer noch rinnt, war Marcel Hirscher am Montag nicht in derziemlich bulligen Servus-TV-Runde, die sich in Folge des fatalen, letztlich letalen Trainingssturzes des Italieners Fanzoso in Chile über Sicherheits- und weitere Maßnahmen im Skizirkus ebenso wie über die sportliche ÖSV-Alpinzukunft im verbalen Kreise drehte. Die neue, mediale rechte Hand des ungeliebten Head-Besitzers und FIS-Chefs Eliasch, das ehemalige Golden Girl Alexandra Meissnitzer, plädierte dabei für Sommer-Weltcup- statt unbedeutender „Bauernrennen“ in der natuerschneereichen südlichen Hemisphäre von Argentinien, Chile, Neuseeland, Australien und wer weiß, sogar Südafrika oder Lesotho mit 3o000ern, um den Skirennsport ebendort auch durch TV-Übertragungen von besser abgesicherten Rennen mit den Topstars der Szene zu popularisieren, lokale Sponsoren und neues, nicht nur kaufkräftiges Klientel zu gewinnen – und ihm damit auch den Anstrich von Weltsport zu geben. Wichtig wäre, dass man in diesen Ländern live dabei ist – und weniger, ob wir in unserem Sommer Ski zeigen.
So gesehen wäre ein siegender und nicht fliegender Hirscher als Ski-Holländer aus dem Flachland ohne Berge, dafür aber mit Skihallen sozusagen Goldes wert ür den Weltverband, selbst dann, wenn er bei den Bormio-Rennen der Mailand-Spielen keine weitere olympische Goldmedaille gewinnen, aber bestätigen sollte, auf Pisten und nicht nur in der medialen Vedrängungsschlacht konkurrenzfähig zu sein. Lassen wir uns also überraschen, was tatsächlich herauskommt, wenn gefahren und nicht nur plakatiert wird, was man gerne hätte. Ich bin schon gespannt, welch RedBulletin das nächste ist. Die machen ihren Jobv auch mit Hilfe der Konkurrenz perfekt…
