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ÖSV hat neue Schneebesen geholt, damit es künftig wieder geschmierter läuft

Als hätte es eines Beweises bedurft, wie dringend nötig ein Cheftrainerwechsel bei den heimischen Ski-Damen war, dann wurde er beim Weltcupfinale in Courchevel und Meribel nachdrücklichst geliefert. Eine Truppe samt einer Kärntner Dame gleichen Namens, die sich vor einigen Jahren trotz manch einer Blechtrommel im Aufwärtstrend befunden hatte, ist unter Christian Mitter mit ganz wenigen Ausnahmen in eine Abwärtsspirale geraten, die sich auf breiter Front immer mehr gedreht hat. Wenn im Slalom, vor kurzem noch die vielleicht beste Disziplin, die Bestplatzierte zum ernüchternden Abschluss auf Platz 12 landet und die Siegläuferin und Doppelweltmeisterin zumindest optisch fehlerfrei nur den ominösen 13. Platz belegt, dann war´s allerhöchste Eisenbahn, den Stecker zu ziehen, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Ganz zu schweigen vom Europacupfinale, wo die Beste des einstigen Power-Teams den 14. Platz im Riesenslalom errang – hinter 6x Suisse, 4x Italia und CZ-Meisje Jelinkova. Einfach toll!

Man muss der neuen ÖSV-Führungsriege dazu gratulieren, dass sie im Eiltempo schon Nägel mit Köpfen gemacht hat, noch bevor die Saison endet. Und es scheint auch wichtig, dass der neue Alpin- und ehemalige Damenchef auf Leute setzt, die schon langjährige, einschlägige Erfahrungen in den Verbandsstrukturen besitzen, also auch wissen, wo wie und warum da und dort der Schuh drückt. Das gilt sowohl für den neuen Damenchef, der Thomas Trinker heißt und viele Läuferinnen aus seinen Europacup- und Weltcupzeiten kennt, als auch den Herren-Capo Marko Pfeifer, der ein starkes Herren-Techniker-Team geformt hat, was ja insofern von Bedeutung ist, da ja die optimale Skitechnik auch die Basis für Speed-Erfolge bietet.

Thomas Trinker klommt aus der Schladming-Schulschmiede zurück zum ÖSV, Marko Pfeifer wechselt in die Chefetage.

Was jetzt noch fehlt, das sind die einzelnen Sparten-Trainer, die der Wünsche und auch des Vertrauens der neuen Bosse wegen wohl eher ausgetauscht denn bestätigt werden dürften. Und zumindest so wichtig wird´s sein, dass speziell im Nachwuchs- und dem Übergangsbereich von FIS-, Junioren-WM und Europacup-Ebene zum Weltcup besonders erfahrene Leute mit dem Blick fürs Wesentliche ohne Seitenblick aufs zählbar Punktuelle geholt werden. Leute wie etwa ein Andreas Puelacher, der einen enormen Erfahrungsschatz mitbringt.

Oder auch andere, die aus welchen Gründen immer den ÖSV verlassen haben oder mussten, aber finanzierbar, willens oder dankbar wären, am Neuaufbau des Alpinteams mitzuwirken. Ich denke, dass ein Mann wie Ortlieb, Olympiasieger, Weltmeister, Hotelier und Betriebswirt, mit dem neuen Generalsekretär Christian Scherer und der neuen Präsidentin Roswitha Stadlober, vormals Steiner, immerhin Slalom-Weltcupsiegerin und Vizeweltmeisterin, die richtige Auswahl schon im Visier haben. Samt der Devise, an der richtigen Adresse nicht zu sparen, damit es unter den neuen Schneebesen künftig wieder geschmierter läuft…

 

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