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ÖSV-Pistenpleiten: Was machen Alpine alles verkehrt, was die Adler so siegreich beflügelt

Am Tag, an dem die Alpinen nach einem kapitalen Fehler des Come-Black-Schwarz die nächste saftige Watschen in Alta Badia kassierten, trumpften die rotweißroten Schanzenadler in Engelberg – wo so nebenbei einst ein Marco Odermatt zur (Ski-) Schule gegangen war – nach einem Doppelpack im dichten Schneetreiben mit einem Dreifachsieg ganz groß auf. Und damit war auch, vorweihnachtlicher Flockenwirbel hin oder her, das Paschke-Schreckgespenst schon wieder Schnee von gestern. Auch wenn der Klassiker von Oberstdorf bis Bischofshofen immer wieder seine eigenen Gesetze hatte –  für die sprungkräftigen heimischen Weitenjäger kann die Tournee beginnen. Sie sind von Kopf bis Fuß, vom Absprung  bis zur Landung so gut vorbereitet, dass sie Sie und Podestplätze ins Visier nehmen.

DDa die Adler in der Lufthoheit so überlegen sind wie sich die Alpinen generell in der Kriechspur befinden, stellt sich zwangsweise die Frage: Was  machen Cheftrainer Andi Widhölzl, als Olympiadritter, Teamweltmeister und Tourneesieger ein höchst erfolgreicher Pragmatiker, alles richtig, zielführend und siegreich, was bei den Alpinen so gut wie immer und überall mit ganz wenigen Ausreißern nach oben verkehrt läuft? Steckt im Tiroler ein weitgehend unterschätzter Wunderwuzzi, der aus eigener, manchmal auch leidvoller Erfahrung weiß, wie man schlussendlich zu Höhenflügen und Himmelstürmen abhebt? Oder ist er, anders als manch einer im alpinen Lager, nicht beratungsresistent, sondern holt sich von welch Fachmann immer den einen oder anderen Tipp, wie man Gutes noch besser macht?

Mag schon sein, dass die Schanzen-Konkurrenz etwas überschaubarer ist als die alpine Gegnerschaft, aus der sich ehemalige Ski-Exoten in Podest- und Sieganwärtern verwandelt haben. Irgendwie beschleicht einen trotzdem das Gefühl, dass die doch eher eingeschränkte Auswahl an Adlern besser selektioniert wurde und ist als jene bei den Alpinen. Dort aber wurde zuletzt trotz weit größerer Masse an Aktiven so wenig an echter Klasse produziert, dass es immer öfter an noch dazu rekonvaleszenten Solisten a la Marco Schwarz liegt, die rotweißroten, von Wind, Wetter, Pannen, Pech und Pleiten gebeutelten Skifahnen halbwegs hochzuhalten.

Angesichts dessen, dass sich kaum oder keine Besserung auf breiter Basis abzeichnet, wär´s höchste Zeit, mit Durchhalteparolen, Schönfärberei und windigen Entschuldigungen für die kollektive Talfahrt der ehemaligen Pistenhelden aufzuhören und auch den ganz sicher immer weniger an Misserfolgen interessierten TV-Zuschauern reinen Wein einzuschenken statt ständig mit irgendwelchem Süßholz zu raspeln.

Zurück bleibt die unbeantwortete Frage, ob all das, was offensichtlich in die falsche Richtung gelaufen ist, binnen weniger Tage so umkehren lässt, dass sich die seit Saisonstart gestutzten Alpinen nicht mehr vollends vor den flügelschwingenden Adlern verstecken müssen. In diesem Sinne erwarte ich von der ÖSV-Führung, dass sie ohne Nachtsicht aller Taxen so laut wie möglich Alarm schlägt – und ohne Rücksicht auf NNamen und verblasste Verdienste  hhandelt. Und den Verantwortlichen ssamt Rennläufer: Innen auf die Zehen steigt. Vomschönen Gestern kann man weder heute noch  morgen leben. 

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