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ÖSV sollte im WM-Countdown achten, dass Siege nicht zu Schnee von gestern schmelzen

Der dichte Morgennebel hatte sich auch in der Hinterglemm gehoben, dem Regen folgte Sonnenschein für die vorletzten Bewerbe des Weltcupfinales als WM-Generalprobe, die Super G´s der Damen wie der Herren, bei denen es zumindest der Papierform nach Überraschungssiege gab. Ja; wer hätte gedacht, dass die schier unschlagbare tschechische Brett-Lady Esther Ledecka als doppelt gemoppelter, sprich: vergoldeter Pisten-Star nach mehr als zwei Jahren auch verletzungsbedingter Durststrecke auf (Kästle-) Skibretteln doch wieder triumphieren würde? Oder dass nicht Odi, auch nicht Teamkollege Meillard, sondern Rogentin einen Swiss-Ski-Triple-Sieg (mit Odermatt auf 5) anführen könnte?

Was Organisation betrifft, vor allem aber die perfekten Pistenverhältnisse, die angesichts des Frühlingserwachens doppelt so schwer herzustellen und zu bewahren waren, so kann man nur sagen:  Gut is ´gangen, es i a nix g´schehen! Nimmt man jetzt den bisher einzigen Podiumsplatz des einzigen Kugelgewinners Manuel Feller im Slalom aus, so waren die Leistungen der heimischen Hoffnungen bei allem Respekt nicht gut genug. Würde sich solche Ergebnisse bei der Heim-WM im kommenden Winter, der hoffentlich wider allen Unkenrufen doch kommt,  wiederholen, dann müsste man nicht nur medial mit Heulen und Zähneknirschen rechnen ebenso wie mit der lauten Forderung nach Köpfe-Rollen.

In der Tat kann´s ja nicht der Anspruch einer bis vor kurzem noch als Nummer 1 gefeierten Skination sein, statt Siegen und Podestplätzen nur vierte, fünfte oder sechste Ränge zu sammeln, mit denen sich keine Erfolgsmärsche blasen, sondern nur die Blechtrommeln rühren ließen. Und dazu muss man der Ordnung halber auch betonen, dass die aktuelle ÖSV-Spitze (Damen wie Herren) ja nicht jünger wird, die da und dort voreilig hochgejubelten Jungen aber bisher mit ganz wenigen Ausnahmen ihre Chancen alles andere denn beim Schopf packten.

Es wartet also, wenn sie mich fragen, ein Haufen (man kann´s wörtlich nehmen) an Arbeit auf den neuen Sportdirektor und die alten, aber auch neuen oder reaktivierten verlängerten Trainerarme, die auch verunsicherte Damen wie Liensberger wieder, wie es früher hieß, auf Vordermann bringen sollen. Wie gesagt, das wäre aus meiner bescheidenen Perspektive im Countdown zu einer Heim-WM viel wichtiger als ein für Medien und erst recht manch Politiker gefälliges, wenn nicht willfähriges Klimaschutz-Bündnis mit dem Skilauf nicht nur freundlich gesinnten Gremien oder vermeintlich populären Exrennläufern auf wackelige Beine zu stellen.

Beim Blick zurück auf diese Saison hielte ich es für sinnvoller, sportliche Defizite auszugleichen, unübersehbare Schwächen auszumerzen und damit die Chancen auf Siege, Titel und Medaillen zu erhöhen als in einem Kampf gegen (oder eigentlich mit) Windmühlen mit dem Klima den Winter retten zu wollen. Nicht nur sportlich wär´s fatal, würden Erfolge quasi zum Schnee von gestern schrumpfen/schmelzen. 

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