Der FIS sei gedankt, sie hat Österreich eine vorolympische Watschen erspart. Der ÖSV darf jetzt doch 11 und nicht nur 9 Alpinherren bei den Winterspielen elnsetzen. So sind fünf nach 12 noch Stefan Brennsteinerund Max Franz (statt Gstrein) auf den Olympiazug aufgesprungen.
Trotzdem muss nan sich die Vorgeschichte als Sarkast auf der Zunge zergehen lassen. Also das Ganze von Anfang an. Erst war´s nur ein Gerücht aus dem Dunstkreis der früheren FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis gewesen, dass nur neun statt der normal paritätisch festgelegten 11 ÖSV-Alpinherren bei Olympia würden starten dürfen. Inzwischen ist aus dem Gerücht keine Fake News geworden, sondern ein für die Großmacht Österreich nicht nur brutales, sondern vor allem blamables, peinliches Faktum. Statt mit dem Finger auf die Ski-Exoten zu zeigen, die untereinander halt so gut vernetzt sind, dass sie sich bei einem FIS-Rennen unter dem Titel nationale Meisterschaften von Kap Verde und Co in Liechtenstein (Malbun) ihre Olympia-Quotenplätze holen konnten, hätte der so breit aufgestellte, im Vergleich zu anderen Nationen auf Rosen gebettete ÖSV ja selbst ein Auge auf die Peking-Richtlinien werfen können.
Wie die olympischen Quali-Dinge liegen, so scheinen sie offensichtlich keine gar so schwierigen Rechenexempel (gewesen) zu sein, sonst hätten ja die sogenannten Mickey-Mouse-Skiländer nicht so einfach die für sie probaten Lösungen finden können. Wenn sich die auf den Pisten nicht ganz so schnellen, aber auch nicht mehr wie einst verlachten Exoten als „Blitzgneißer“ entpuppt haben, so stelle ich mir schon die Frage, wie die jahrelang geeichten Experten im österreichischen Skiverbandes diese für die Olympia-Mannschaft dramatische Einschränkung nicht haben erkennen oder womöglich durch Nichtachtung, wenn nicht Mir-san-eh-mir-Mentalität, haben total verschlafen können.
Wie ich aus berufenem Munde gehört habe, soll der emeritierte ÖSV- und aktuelle, neue FIS-Vizepräsident Peter Schröcksnadel seinen Epigonen im Skiverband (angeblich) ins Stammbuch geschrieben haben, „sich um diese Causa zu kümmern, damit da nix Falsches g´schicht.“ Aber wer weiß, möglicherweise wurde der Hinweis gar nicht als Wink mit dem Zaunpfahl erkannt, vielleicht deshalb, um sich vom „Ski-Napoleon“möglichst abzunabeln, der 31 Jahre lang mehr oder weniger autokratisch regiert und diktiert hatte, was Sache ist.
Wenn die FIS da nicht in letzter Minute noch Gnade vor Recht ergehen und eine personelle „Umschichtung“ im olympischen Alpinski-Aufgebot des ÖOC zulässt, dann wäre es der erste, veritable Flop in der Post-Schröcksi-Ära, der das inzwischen im Nationen-Cup doch wieder führende Skiland Nummer 1 dazu zwingen könnte, in dem einen oder anderen alpinen Herren-Rennen mit einer halben Ersatzmannschaft starten zu müssen, um das Kontingent auszuschöpfen. Wer an dieser sportdiplomatischen Pleite zumindest eine Teilschuld trägt, der soll und darf nicht lauthals andere des Skandals bezichtigen. Die wahre Sauerei ist´s nämlich, dass sich die Großmacht Österreich von Skizwergen ein Haxl hat stellen und aufs Kreuz hat legen lassen. Wer und wo also ist der verantwortliche „Dieb“ unter Anführungszeichen, den man nicht halten, sondern laufen lassen sollte…?