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Oh du mein Österreich, lass hoch und auch noch gut leben deine Quereinsteiger!:

 

Die Türen stehen so offen wie nie. Hereinspaziert, hereinspaziert, werte, liebenswerte, geliebte oder (hoch) gelobte Quereinsteiger! Das hat sich hierzulande im Laufe der Jahre so gut eingebürgert, dass es mancherorts schon als der Weisheit letzter Schluss gilt. Ob in der Politik, ob in der Kultur, ob in der Wirtschaft oder im Sport, der ja sowieso die schönste Nebensache der Welt ist. Wär´s zumindest hierzulande anders, würde es nicht da wie dort immer wieder Entscheidungsträger geben, die womöglich – psscht: nichts verraten, auch wenn wir´s nur vermuten – entweder Erfüllungsgehilfen sind oder sich aber dank wichtiger Hintermänner auch Kindheitsträume erfüllen dürfen.

Warum also keine Verteidigungsminister, die – ob, Mann, ob Frau – die Kasernen erst von innen gesehen haben, als sie diese als Chefitäten inspizierten, nicht wahr? Und offenbar reicht auch ein Kanzler-Bonus, um so mir-nichts-dir-nichts zum Immobilien-Mogul zu werden, oder nicht? Und warum sollt´s keine unvoreingenommenen Bühnendirektoren geben, die davor zwar eher ganz kleine (Musik-)Redakteure waren, aber nicht einmal Kellertheater geleitet haben, ehe sie alles andere denn schwache politische Kontakte zu Zampanos machten wie in der Staatsoper. Kleinbanfangen, gabz grossaufhren (dürfen). Also dann: Warum nicht ORF-Sportchef statt Radio-Direktor, obschon der betreffende Kandidat vordem weder im Sport begonnen oder gearbeitet hat wie sein Vorgänger, mehr oder besser sogar: weniger noch sich nicht einmal als Sportfan geoutet hat, was im Zeitalter des öffentlichen Outings zu wem oder was auch immer ja gang und gäbe ist?

Bis vor relativ kurzer Zeit war unsereins auch der Herr Professor Filzmaier vor allem als Politikwissenschaftler und politischer TV-Analytiker ein Begriff, bis ich mir die Augen rieb, um zu sehen, zu hören und zu lesen, dass der wortgewaltige-redegewandte Professor im dunklen Anzug nicht nur ein fanatischer Hobby-Marathonmann ist, sondern ein mit umfassendem Wissen gesegneter Sportexperte, der gleich als neuer ORF-Sportstar engagiert wurde mit oder Unterton: Endlich a G´scheiter(l)!

Ja, da war ich so atemlos wie der Titel seines (Sport)Buches, dass in einem wahrlich atemberaubenden Tempo aus dem Nadelstreif ein salopper Filzmaier schlüpfen konnte, der zu allem und jedem im Sport seinen Senf gab wie immer schon und noch immer in der Polit-Szene! Und wenn der eine durch die kleine Hintertür reinkommt, dann wird halt einem anderen der Haupteingang zum Küniglberg aufgesperrt. Also fügt sich gut, dass ein ORF-Routinier als Nichtsportler den Sport künftig kommandiert, so wie anderswo andere nach der Pfeife von Quereinsteigern tanzen, singen, dozieren müssen. Ich bin schon gespannt, welche Akzente Hannes Aigelsreiter als neuer „Obersportler“ setzt.

Ja, ja: Merks Österreich, du bist wahrhaft großer Söhne und Töchter, die zwar nicht durch alle Wässerchen geschwommen sind, dafür aber von wem immer mit allen Salben geschmiert. Da kann man nur sagen: Glückauf!

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