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Olympia in Paris ruft, aber wie viele unserer Topathleten sind bekannte Größen?

Stell Dir vor, in ein paar Tagen fangen die Olympischen Sommerspiele in Paris an, aber die wenigsten Sportfans haben das bisher mitgekriegt, weil sich ja unsere TV-Networks, aber auch viele Printmedien im Countdown zum weltweit bedeutendsten Sportspektakel nicht mit dieser Nebensächlichkeit aufhalten und abgeben. Wir baggern the way we like it am Heumarkt, wir verfolgen die Golfstars nicht beim British-Open, sondern fangen die Starlets im schönen Adamstal auf der zweiten Ebene, der Challenge-Tour ein.

Und wenn das sonst bisweilen mit ihrem Regierungschef attackierte und ins Eck gestellte Ungarn zum Formel-1-Grand-Prix ruft, dann wird vom Training um die Silberne Ananas bis zum letzten Rennmeter so viel wie möglich über Bullen-Krise geratscht, dass sich der ORF-TV-Rivale ob Gratiswerbung ins Fäustchen lacht. Immerhin hat sich der private Kabelsender auch mehrmals wie zum ersten Finale nach Nizza zur Tour de France geblickt und nicht nur die Trommel für die Wachau gerührt.

Das ist insofern bedauerlich, weil ja der Staatsfunk von der Eröffnung weg die Sommerspieler aus der Stadt an der Seine, aber auch vor Schloss Versailles und vor dem Mittelmeer überträgt, aber auf eine gezielte Einstimmung auf die klassischen olympischen Disziplinen samt Features heimischer Teilnehmer wie internationaler Topstars verzichtet – und wenn, dann meist irgendwo so versteckt, dass man es im Konkurrenzkampf gegen Testfu0ballk-„Kracher“ wie Austria gegen Porto oder Rapid gegen Milan in die Auslage gestellt werden. Oder anderes Kleinkariertes, das aber für einen Staatssender, der Monatsabgaben kassiert, gerade noch zum Leistbaren gehört.

Zum Leidwesen der wenigen heimischen Größen, die es mit der Weltklasse aufnehmen können, die sich für Olympia jahrelang im Training quälen, die aber in diesem Land meist erst wahrgenommen werden, wenn sie eine Medaillen- oder gar Goldsensation liefern wie vor drei Jahren die Mathematikerin Anna Kiesenhofer. Sie , bei der ich die Gegnerschaft verrechnet hatte. Die Anna war ja im Vorfeld von Tokio so gut wie unbekannt und alles, nur kein Begriff gewesen, sonst hätte sie ja die holländische Favoritin nicht vergessen und letztlich irrtümlicher Weise eine Goldene bejubelt, die nur Silber war.

Inzwischen ist sie zwar wieder dabei, aber wer nimmt, ehrlich gesagt, von ihr noch Notiz, seit sie wenig bis nichts gewonnen hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass über Jahre hinweg erfolgreiche österreichische Hoffnungen, die Medaillen vielleicht auch nur um einen Hauch verpasst haben, bei der Heimkehr so gefeiert worden wären wie das durchaus sehenswerte, aber letztlich doch wieder im EM-Achtelfinale ausgeschiedene ÖFB-Team nach der Heimkehr aus Deutschland.

Nicht nur deshalb, weil halt Fußball der Volks-und Weltsport Nr. 1 ist, sondern auch, weil Otto/Ottilie Normalverbraucher die meisten Leistungen unserer Topsportler nicht wirklich ab- und einschätzen kann, weil sie ihm wenn überhaupt zu selten und in einen Zahlenwirrwarr nicht verständlich in Wort und Bild vermittelt werden. Oder aber, um via tüchtiger PR-Agenten sogar Schlagzeilen zu machen, die bei näherem Hinsehen als Fake News entlarvt werden können. Dem Herzen eines ajuch olympisch verwöhnten Sportfans tut´s weh.

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