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OLYMPIA-NOTIZEN MIT BACKGROUND-INFO

SNOWBOARD, Freestyle, Slopestyle, Damen: Österreich mag zwar jubeln über die ersten drei Medaillen aus Silber (2) und historischem Damen-Langlauf-Bronze (1) – in einer sogenannten Werte-Rangliste liegt aber das im China-Winter hochsommerliche Neuseeland vor Rotweißrot. Und warum? Weil die hierzulande abseits von Experten unbekannte Freestyle-Snowboarderin Zoi Sadowski-Synott in jenem Slopestyle-Event die erste Schneesport-Goldene für die Kiwi-Nation gewann, in der sich auch die dann sturzgebeutelte und fehleranfällige Gold-Anna Gasser nur den 6. Platz belegt hatte. Und als hätten uns die Schneesportler-Innen aus der südlichen Hemisphäre und dem Pazifik-Raum signalisieren wollen, dass abseits von den Alpen-, skandinavischen und nordamerikanischen Regionen auch ganz ordentlich gebrettert wird, holte sich mit der Australierin Coady noch eine „Exotin“ die Bronzemedaille.

Und das alles, ehe das blutjunge, risikofreudige, schräglagenberühmte Kiwi-Girl Alice Robinson zunächst im Riesenslalom einen Angriff auf das Podest unternehmen wollte. Anders als im Snowboard-Freestyle, das damals ja noch in Kinderschuhen steckte, hatte ja die Neuseeländerin Anneliese Coberger vor genau 30 Jahren in Albertville (Meribel) die Slalom-Silbermedaille gewonnen, nur besiegt von unserer Fast-Namensvetterin Petra Kronberger. Das sei ebenso in Erinnerung gerufen wie eine gewisse Salzburgerin Claudia Riegler, die vom ÖLSV ausgemustert worden war, aber dank eines Kiwi-Elternteils dann mehrmals aufs Weltcup-Podest gefahren war, ehe sie den französischen Abfahrts-Olympiasieger Antoine Deneriaz heiratete. Eine der nicht nur feschesten, sondern auch medial kommunikativsten Damen, die es im Skizirkus gab…

SHORT-TRACK, Eisschnelllaufen: Im Mixed-Team-Finale gab es für das Gastgeberland China die erste Goldene, während sich auch die alte Hunyady-Heimat Ungarn mit ihrem durch die Hungaro-chinesischen Liu-Brüder verstärkten Sextett mit Bronze die erste Winter-Medaille holten.

Die Liu-Brüder wurden in Budapest geboren, ihre Muttersprache nach Mama ist ungarisch, sie sprechen aber dank Vater aus dem Reich der Mitte auch chinesisch. Bei einem Lokallaugenschein der Schnelllauf-EM 2006 in Budapest verliebten sie sich den Sport der Kleinkufen-Flitzer. Dank ihrer großen Erfolge, die 2018 (Pyeongchang) in Staffel-Olympiaold gipfelten, sind sie zwar exotische, aber nationale Ikone geworden.

EISKUNSTLAUF. Teambewerb: Damen-Kurzprogramm: Die frisch gekürte, erst 15jährige Europameisterin Valieva aus Russland war eine Klasse für sich, ihre tolle Kurzkür wurde mit 90,18 Punkten um mehr als 15 Punkte höher bewertet als die zweitplatzierte Japanerin Higuchi. Die Herren-Kür wurde vom Japaner Kagiyama dominiert, der mit fast 18 Punkten Vorsprung gewann.

  

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