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Prock-Coup oder: Konkurrenz mit Gold-Schorsch künftig „Hackl ins Kreuz“ hauen….

Eigentlich hätte es ja erst am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck als verspätetes Ostergeschenk bekanntgegeben werden sollen. Aber wie das so ist mit Geheimnissen, so gibt´s ja immer Lücken, auf Neudeutsch „leaks“ genannt. Die Katze ist also aus dem Sack und lange nach dem Ende der für die österreichischen Rodler erfolgreichen, für die deutschen Eiskanal-Artisten aber mehrfach vergoldeten Saison die Transfer-Sensation aller Sensationen perfekt: Georg „Schorsch“ Hackl, langjähriger Erzrivale von und als dreifacher Olympiasieger bei Winterspielen unüberwindliche Hürde für Markus Prock, wechselt von den Deutschen zum österreichischen Rodelverband!

Nicht als Cheftrainer, was ja mittlerweile der durchschnittliche Ex-Rodler Eigentiler anstelle von Rene Friedl (betreut künftig Nachwuchs) geworden ist, sondern als Materialchef, der aber als einer der besten Fahrkünstler aller Zeiten den rotweißroten Stars aber auch auf Kufen und Kurven schauen soll. Mit dem Engagement des ur-bajuwarischen „Schorsch“ ist seinem zwei Jahre älteren, früheren Langzeitgegner und aktuellen Verbandspräsidenten Markus Prock ein echter Coup gelungen, der aber kein Schuss aus der Hüfte war.

Den Plan, das Bayern-Urgestein Hackl über die Grenze zu holen, gab´s schon seit drei, vier Jahren. Allein, er ließ sich so lange nicht verwirklichen, solange der Schorsch in Rodel-Diensten der Bundeswehr sein und bleiben musste, um keine Pensionsansprüche zu verlieren. Jetzt aber, da Freund Hackl im Herbst 2021 mit 55 Jahren das Berufssoldaten-Rentenalter erreicht hatte, ließen sich alte Wunschträume verwirklichen. Zwei Rodellegenden, die halt ähnlich, wenn nicht ziemlich gleich ticken, wurden sich schnell handelseins, was den Vertrag betraf, der sich natürlich für einen Mann wie Georg Hackl, ja immerhin auch Sportler des Jahres in Deutschland war, Pensionist hin, Rente her, auch in der Karriere nach der deutschen Karriere buchstäblich rentieren muss.

All das, was der „Grenzgänger“ Schorsch vom Königssee nur hinter vorgehaltener Hand in Deutschland zu sagen gewagt hat, kann in Zukunft zu einer ganz wichtigen Triebfeder für die rotweißroten Elite-RodlerInnen werden. Was das im Klartext wäre? Seine in die DDR-Zeiten zurückreichende Antipathie gegen die „Ossis“ aus Sachsen und Thüringen, wobei das nichts damit zu tun, dass der seit mehr als 20 Jahren in Innsbruck lebende Thüringer Rene Friedl von der Chef-Front in den Talente-Bereich gestellt wurde. Friedl, so sagen Insider der Szene, wäre nämlich schon immer der einzige Ossi-Freund des bedingungslosen Alpen- und Bayern-Menschen Hackl gewesen.

Natürlich geht´s beim Fußball um ganz andere, auch finanzielle Parameter, trotzdem würde man sich wünschen, gelänge dem ÖFB bei der Wahl des neuen Teamchefs ein ähnlich spektakulärer Wurf, wie ihn der Kick- und Kicker-Fan Markus Prock geschafft hat. In der Hoffnung, dass wir da und dort mit unseren Gegnern künftig Schlitten fahren. Und wir mit dem Schorsch wenigstens im Rodeln frei nach Qualtinger, Bronner, Wehle und Merz der Konkurrenz ein(en) Hackl ins Kreuz hauen können…

PS: Welch Original der Schorsch ist, hat meine Wenigkeit einst in der Pension Isser in Lans erlebt, als ich ihn zu einem Interview bat. „Na, dös kost´was“, hat Hackl zu meinem Entsetzen gemeint, ehe er das relativierte: „A Glühwein muass scho drin sein.“ Es wurden, weil er stets das Interview abbrach, um ein neues Schalerl zu ordern, drei Tee-Häferln voll Glühwein. Die G´schicht war trotzdem super und alles andere denn b´soffen. Ein toller Bursch, der Schorsch.

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